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Regest: Freund Weber, dem M. bereits ein Kompliment für alles gemacht habe, was er in der gestrigen Vorstellung der Oper Dido bemerkt habe, habe M. gesagt, dass Madame Schick den Einsatz der Gesten und den Ausdruck der Physiognomie ganz und gar den Ratschlägen I.s zu danken habe. Angesichts der großen Talente I.s und der Gefügigkeit von Madame Schick habe das M. nicht überrascht. Mit jedem Tag wachse bei der Schick die Lebhaftigkeit des Ausdrucks, die den Zauber und die Illusion der Bühne ausmachten. M. zitiert aus seinem Gedicht in vier Gesängen Le tombeau de l’amitié, Berlin 1798, S. 20 die Verse, die sagen, dass man selbst entflammt sein müsse, um einen anderen entflammen zu können, dass das erloschene Feuer uns wie sich selbst vereise. M. beglückwünscht I. für die Fortschritte seines Theaters. I. möge davon überzeugt sein, dass nicht das Publikum die Schauspieler bilden könne, sondern dass die Schauspieler den Geschmack des Publikums bilden müssten. Molière, Racine und Boileau hätten das französische Publikum aus der Lethargie gezogen. I. werde dasselbe in Deutschland vollbringen. Wie die Sonne die Früchte reifen lasse, werde I. das deutsche Publikum beseelen, das in Sachen des theatralischen Geschmacks, wie es M. scheine, nicht auf der Höhe sei.

Zitierhinweis

Von Jean Olivier de Meude-Monpas. Berlin, nach 18. März 1799 (Regest). In: August Wilhelm Ifflands dramaturgisches und administratives Archiv. Digitale Edition, hg. v. Klaus Gerlach. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Berlin. Version 13 vom 17.06.2022. URL: https://iffland.bbaw.de/v13/A0001248


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