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Regest: In beiden Hoftheatern habe man folgende neue Stücke aufgeführt. September: 10.: Die Verläumder von Kotzebue. Bayer, Mitglied des Ständischen Theaters in Prag, sei zum ersten mal aufgetreten. - 13.: Verbrechen aus Eifersucht mit Lange. - 14.: Julius Sabinus (Giulio Sabino). Herr Crescentini, der voriges Jahr gefeiert worden sei, habe nicht gefallen. - 17.: Die Hausfreunde. S. füge den Theaterzettel bei, damit I. die Besetzung vor Augen habe. Die Herren Brockmann, Krüger, Koch und Leifer hätten vorzüglich gespielt. Das Stück sei innerhalb von 5 Tagen drei Mal gespielt worden. - 20.: Othello. Herr Bayer, der sehr mittelmäßig sei, habe den Othello gespielt. Lange, der sonst diese Rolle spiele, sei unübertrefflich. - 24.: Milton von Jouy und Dieulafoy, übersetzt von Treitschke, Musik von Spontini, habe gefallen. - 27.: I Temperamenti contrari, eine Farce mit Gesang, habe man nicht sonderlich goutiert. Aber der Tenorist Sommariva, der in dem Stück aufgetreten sei, habe sehr gefallen. - Im Theater an der Wien verdiene die Oper Palmer von Burin Erwähnung. Das Werk habe allgemein gefallen, die Eigensatz habe brilliert. S. könne die Oper für 8 Dukaten verschaffen. Des Weiteren sei die Operette Alexis von Dalayrac für 6 Dukaten, List und Zufall von Süßmayr für 8 Dukaten und Der Belagerer oder die Wildnis bey Florenz von Paër für 9 Dukaten zu haben. - In der Leopoldstadt habe man nichts von Bedeutung geben. Schikaneder sei mit der Oberdirektion in höchster Spannung. Kapellmeister Teyber sei nach Odessa, wohin er engagiert sei, abgereist. Brockmann habe seine Stelle als Regisseur und Repräsentant wegen der Installation von Baron von Brauns Bruder niedergelegt. Zitterbart werde, sagt man, den Prozess gegen die jetzige Direktion an der Wien gewinnen. Herr Klingmann reise nach Stuttgart, München und Frankfurt. - In Wien sehe es sehr kriegerisch aus. Das Militär sei fast ganz abmarschiert. In Schönbrunn werde alles zum Empfang des russischen Kaisers vorbereitet. Der österreichische Kaiser reise bald nach Ungarn zum Landtag. - Madame Weißenthurn warte auf Antwort.

Zitierhinweis

Von Friedrich Karl Sannens. Wien, 5. Oktober 1805. Samstag (Regest). In: August Wilhelm Ifflands dramaturgisches und administratives Archiv. Digitale Edition, hg. v. Klaus Gerlach. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Berlin. Version 10 vom 28.08.2020. URL: https://iffland.bbaw.de/v10/A0008517


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