Protokoll der Übergabe der neuen Feuerlöschmaschine. Berlin, 7. Mai 1802.
Freitag
Bei der Übergabe und der Erprobung der neuen Feuerlöschmaschine sowie bei der Unterweisung der Theaterangestellten in dieselbe waren neben Carl Ferdinand Langhans, Carl Gotthard Langhans und Moser von Seiten des Theaters Pauly und der Theaterinspektor Lanz sowie der Spritzenkommissar Seeling und Oberspritzenkommissar Reisinger anwesend. Bei der Erprobung der Maschine wurde
zunächst versucht, wie mit Hilfe von acht bis zehn Mann Wasser aus dem Brunnen
zu pumpen und dieses durch den dazugehörigen Schlauch gespritzt werden kann.
Dabei zeigte sich, daß man von dem Boden der Schaubühne mit diesem
Schlauche alle Vorsprünge und Coulissen werde erreichen können. Hierauf
wurde der Versuch gemacht, welcher Effect durch diesen Schlauch gemacht
werden könnte, wenn man aus dem obern Reservoir das Wasser ohne weitere
Bewegung der Maschine herabfallen ließe. Nachdem nach etlichen Minuten der
Schlauch und die Fall-Röhre gefüllet waren, so zeigte sich die Wirkung
dergestallt daß das Waßer in einem continuirenden Strahle von der Straße an
bis über die Attique des Hauses hinauf stieg, und dieses dauerte
ununterbrochen 20 Minuten fort, ehe die Masse des Waßers aus dem obern
Keßel, oder Reservoir ausgelehret wurde. Daraufhin wurde der obere
Kessel mithilfe der Maschine wieder gefüllt, um den an diesem Kessel
angebrachten Schlauch zu testen; dieser allerdings wurde, um die darunter
befindliche Maschinerie nicht nass zu machen, dann abgeschraubt, an der Maschine
angebracht und so ausprobiert. Dabei zeigte sich, dass er durch die Trockenheit
stellenweise undicht geworden war, was Reisinger zu beheben versprach. Für die künftige Bedienung der
Maschine verprachen Pauly und Lanz eine Instruction für das
Theaterpersonal zu entwerfen, um eine allfällige Gefahr effektiv bekämpfen zu
können. Der Schlauch, der direkt aus der abfallenden Röhre sein Wasser erhalte,
müsse sowohl auf als auch unter dem Theater zu benutzen sein; deswegen werde er
auf dem Theaterboden so aufgehängt, dass er für beide Fälle leicht zu handhaben
sein werde. Außerdem müsse auf die Instandhaltung der Maschine und der Schläuche
geachtet werden. Auch dürften in dem Verschlag, in dem die Maschine stehen,
keine Utensilien, Bretter usw. aufbewahrt werden und der Zugang müsse frei
bleiben. Außerdem benötige das obere Reservoir für den Fall der Überfüllung eine
Ablaufrinne oder -röhre. Das Protokoll schließt mit dem Vermerk der
Schlüsselübergabe.