Anordnung zur Weiterbildung des Schauspielerensembles. Berlin, 6. Januar 1802. Mittwoch

Im Auftrag Ifflands formulierte Samuel Georg Herdt folgenden Text: Da das sämtliche Personal des Nationaltheaters in Betreff der bisherigen Anordnungen im neuen Schauspielhaus überzeugt sein werde, dass die Direktion darauf bedacht sei, dem Ruf der Bühne eine höhere Aufnahme und vorzüglichere Würde im In- und Ausland geben zu können, um über alle Bühnen Deutschlands erhaben zu bleiben, so wolle man es sich angelegen sein lassen, allen Mitgliedern in ästhetischer Hinsicht ein Vergnügen zu verschaffen. Die Direktion wolle deshalb einen gemeinschaftlichen Lesezirkel eröffnen, der sie mit allen sie betreffenden Wissenschaften und mit sich selbst mehr und mehr bekannt machen möge, um mit dem Geist der Zeit fortschreiten zu können. Damit erhielten die Mitglieder einen Maßstab für andere Bühnen und für sich selbst. Deshalb werde die Direktion auf ihre Kosten Journale, Zeitungen und Monatsschriften anschaffen. Es werde folgende Anordnung getroffen: Jede ausländische Zeitung werde vom Kastellan Leist empfangen und im großen Versammlungszimmer acht Tage nach ihrer Ankunft ausgelegt. Da es sein könne, dass nicht alle Mitglieder innerhalb dieser acht Tage ins Versammlungszimmer kommen, werde ein Portefeuille angefertigt, das zirkulieren könne. Dieses Portefeuille könne einen Tag lang in die Wohnung eines Mitglieds mitgenommen werden. Dies seien H.s Gedanken über Ifflands gute Absicht.

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* nicht vollständig edierte Akte

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