Von Heinrich Wilhelm Seyfried an Friedrich Wilhelm III. von Preußen. Berlin,
6. November 1798. Dienstag
S. habe vor einiger Zeit FW III. seine Schrift Preußens Glanz geschickt. Darauf
habe FW III. gemeint, S. bei Vakanz eine Stelle zu verschaffen. Daraufhin habe
sich S. an den Minister Struensee gewandt,
der ihn jedoch abgwiesen habe. - Inzwischen habe S. den Tonkünstler Birnbach aus Schlesien kennengelernt. Für diesen
habe S. das Singspiel Xaphire gedichtet. S.
bitte um eine Anstellung an Berliner
Nationaltheater. S. verpflichte sich, jährlich zwei Singspiele zu liefern. Seit
FWs III. Thronbesteigung fördere er die deutschen Künste, die deutschen Dichter
und Tonkünstler. Als Deutscher hoffe S. ebensoviel wie der Italiener Filistri als Hofpoet leisten zu können.