Von Nordau. Königsberg, 25. Dezember 1811. Mittwoch.

N. dankt für I.s Empfehlung an das Königsberger Theater. I.s Brief an Professor Schütz habe N. geholfen. N. habe am 24 . Oktober in Fanchon debütiert. Erwähnung einer Fehde, die sich zwischen Schütz und dem Publikum zugetragen habe. Schütz habe sich geweigert, im Stück Die Schachmaschine aufzutreten. Fleischer und Weiß, die unter Schütz Regisseure gewesen seien, seien jetzt zu Administratoren gewählt worden. N. glaube, dass das Theater im Sommer geschlossen werde. Wenige Tage bevor Schütz die Direktion niedergelegt habe, sei Madame Schütz in einigen Rollen aufgetreten. Sie habe in Maria Stuart, in Richard Löwenherz, in Bianca della Porta und in Die Braut von Messina gespielt. Am 7. Dezember habe Schütz die Direktion förmlich niedergelegt und am 21. sind Herr und Frau Schütz nach Memel abgereist. N. habe durch diesen Weggang viel verloren. Von Madame Schütz habe N. viel gelernt. Es folgen ausführliche Betrachtungen über das Königsberger Publikum. Es seien jetzt neue Schauspieler gekommen, die zum Teil von Schütz entlassen worden seien: Herr Stroedel, Herr und Madame Mosewius, Herr und Madame Spangler vom Stettiner Theater und Herr und Madame Anschütz vom Nürnberger Theater. Die hiesige Orchester Stimmung sei nach Wien die Höchste, und da vor allem französische Opern, die hoch im Kurs stünden, aufgeführt würden, habe N. Probleme mit seiner Stimme, weil er sich noch nicht an das raue Klima gewöhnt habe.

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