Von Karl Freiherr von Mandel. Ingolstadt, 23. April 1800. Mittwoch
M. bietet die Oper
Das Mayenfest der Hirtin
zum Verkauf. Das Buch habe, auf Natur und Wahrheit gestützt, eine sehr
interessante Handlung und Poesie. Die Oper sei von dem kurpfälzischen
Kapellmeister Winter. – Bei dieser
Gelegenheit wolle M. bekannt machen, dass er in Verbindung mit dem Ritter von Steinsberg stehe. M. sei bei Steinsberg
Direktionsinspektor und leite die ganze große Gesellschaft. Nachdem sie im
verflossenen Winter bis Ende März in Augsburg gespielt hätte, sei sie jetzt bis 26. Mai in
Regensburg und werde dann nach
Karlsbad gehen, wo sie ihre
Sommerdirektion habe. Da M. wegen dieser Stellung mit Herrn von Kotzebue und anderen Dichtern korrespondiere,
werde es I. nicht verwundern, wenn M. um die Ehre buhle, mit dem großen
Menschendarsteller in
Briefwechsel zu treten. Mit Kotzebue habe er einen Kontrakt geschlossen, der M.
erlaube, alle neuen Stücke für den Preis von 5 Dukaten zu spielen. Kotzebue habe
eingesehen, dass an kleinen Theatern wie Augsburg und Karlsbad die
Dichter nicht mehr verdienen könnten. I. solle auch den Versuch wagen. I. möge
ein Verzeichnis seiner neuen Stücke schicken, dann würde es M. zum Vergnügen
gereichen, die Bühne mit I.s Stücken zu bereichern.