Von Johann Friedrich Ludwig Niethe. Potsdam, 29. November 1800.
Samstag
Indem N. schreibe, melire er sich ganz gegen seinen Grundsatz in
Dinge, die ihn nichts angingen. Aber N. melire sich aus Liebe zu
dem Gütigsten der Könige, für I.s Kunst und
für I.s Genugtuung. Um den Fürsten von
Dessau etwas Glänzendes zu bieten, habe der König für Mittwoch
Herrmann von Unna gewählt, zumal er sich
bisher mit unbedeutenden Vorstellungen begnügt habe. Diese Rücksicht sei
beispiellos. Jedoch habe sich seine Exzellenz von Lindenau über die Lasten, die der Stall durch die vielen
Fuhrwerke trage, beklagt. N. befürchte, dass die vielen Fuhrwerke, die für
Hermann von Unna nötig seien, wieder zur Beschwerde Anlass geben könnten.
Deshalb empfehle N., dass ein Teil durch Berliner Mietspferde übernommen werde
und dass I. dem Grafen Lindenau gegenüber erkläre, diese Ausgaben aus den
Überschüssen der Potsdamer Einnahme zu bezahlen. Es würde N. wundern, wenn der
König, finde er I.s Erklärung in den Tageszetteln des Grafen Lindenau, nicht
verfügen würde, diese Ausgaben der Theaterkasse wieder zurückzugeben. I. möge
mit dem Stallmeister Schur das Nähere
verabreden.