Von Carl Christian Heinrich Schall. Lauchstädt, 10. Juli 1799.
Mittwoch
Sch. erwähnt seine an I. geschickten
Stücke Der gute Vorsatz und Die erste Liebe. Klagt, dass I. sein
Versprechen eines Honorars für das zweite Stück noch nicht eingelöst habe.
Erinnert schwärmerisch an die Zeit, da I. ihm mündlich als auch schriftlich sein
Wohlwollen wie auch seine Freundschaft versichert habe. Immer wieder frage er
den Hofkammerrat vergeblich, ob I.
von Sch. schreibe. Das Weimarer Theater
habe keine großen Fortschritte gemacht. Cordemann sei engagiert, leiste aber nicht viel. Haltenhof, der für den entlaufenen Leißring gekommen sei, sei ein erbärmlicher
Wicht. Madame Teller sei für Madame
Eau de Vie gekommen. Die Aufführungen der Schiller'schen Stücke haben allgemeinen Beifall erhalten, selbst
der König habe seine Zufriedenheit
geäußert. Schiller habe ein neues Stück unter der Feder, auch wolle er einige
Shakespeare'sche Stücke für die
Bühne einrichten.