An Carl Gottlieb Baumgarten. Berlin, 17. März 1800. Montag
Beifolgend übersende I. das Resultat der Revision über den gesamten Besitzstand
des Nationaltheaters und dessen Inventar. I. habe folgende Einleitung
vorauszuschicken: Der hochselige
König habe ihm am 16. November 1796 die Direktion übergeben, ohne
dass eine Übergabe der Besitzstände
stattgefunden hätte, weil das wegen der mangelhaften Inventarien nicht möglich gewesen sei. Bereits
von Warsing habe die Direktion ohne
Übergabe angetreten. Deshalb habe I. damals nicht auf eine förmliche Übergabe
bestanden. Die Direktion sei von von Warsing auf I. übergegangen, wie seinerzeit
von Professor Engel auf von Warsing.
Eine von von Warsing 1795 bei Lanz in
Auftrag gegebene Revision wurde nie vollendet. Als nach dem Tode von Lanz dessen
Sohn die Stelle des Inspektors
übernommen habe, habe I. die Revision in Auftrag gegeben. Sie wurde unter der
Leitung des Souffleurs Pauly, einem
höchst zuverlässigen Mann, durchgeführt. Das beigehende Protokoll enthalte auch
jeden fehlenden Gegenstand. Es fehlen vor allem Kleider, die die Komparsen tragen. Das liege daran, dass es in
diesem Zimmer keinen Garderobier gebe, der die Kleider ausgibt und empfängt, und an den beengten
räumlichen Gegebenheiten, die Unordnung und Hast verursachen würden. Es sei
daher ein Wunder, dass in den 13 zurückliegenden Jahren nicht noch mehr
entwendet worden sei. Zumindest seien keine Sachen von Wert verschwunden.
Außerdem lägen die Sachen in den engen Räumen des jetzigen Schauspielhauses eng
beieinander, so dass viele Kleider verlegt und von den Motten gefressen
würden.