Von Carl Reinhard. Berlin, 16. Juli 1804. Montag
Die gestrige Unterredung mit Herrn Jacobi
veranlasse R. zu den folgenden Bemerkungen. R. äußert seine Unzufriedenheit mit
seiner bisherigen Besetzung. I. habe R. schriftlich versprochen, dass er
dankbar beschäftigt werden würde. I. sage in seinen Fragmenten über Menschendarstellung, die R.
sei 19 Jahren sein untrennbarer Gefährte sei, Seit 43, dass der Künstler das
Recht zu fordern habe, ihn nicht unnötig in kleine Rollen zu stecken. R. sei
demzufolge nicht unbescheiden, dieses Recht für sich zu fordern. R.s Frau sei öfters aufgetreten, sei auch öfter
für die Schauspielerin Meyer eingesprungen
und trotzdem habe die Meyer jetzt wieder eine größere Rolle bekommen. Frau
Reinhard werde benachteiligt. R. fordere für seine Frau auch mehr Gage, 300
Taler seien nicht ausreichend. Wolle Madame Fleck die
Blanca
spielen, verzichte R.s Frau auf die Rolle. Seine Frau lege keinen Wert
darauf, eine Rolle, die die Unzelmann so
lange gespielt hat, nachzuspielen. - R. sehe, dass I. ohne
Aufmerksamkeit zu erregen. R. eine bestimmte Rolle nicht abnehmen könne, deshalb
bitte er nur, mit Herrn Labes tauschen zu
können.