An Carl Martin Plümicke. Berlin, 22. Mai 1802. Samstag
I. glaube, dass das Familiengemälde Das
Jägermädchen keinen Erfolg beim Publikum haben werde. Familiengemälde
würden nicht mehr interessieren, weil der
Gesichtspunkt aller Menschen höher gerichtet sei. Die Literatur, besonders die
dramatische, habe eine entgegengesetzte Wendung genommen. P. werde es nicht
entgangen sein, mit welcher Heftigkeit und Arroganz das neue System durchgesetzt
werde. Aus diesem Grund halte I. seine älteren Stücke soviel als möglich
zurück und gebe neue gar nicht. Nur das Lustspiel scheine
neben dem hohen Kothurn noch zu interessieren, das
bürgerliche Drama der höheren Gattung werde geduldet.
Kritik an einzelnen Personen sowie am ganzen Aufbau des Stücks Das Jägermädchen: die Begebenheiten eines Romans
ließen sich nicht in die engen Grenzen des Schauspiels bringen. P. solle das
Stück umarbeiten und zuerst in Leipzig und
Hamburg geben lassen.