Von Johann Philipp Samuel Schmidt. Berlin, 7. März 1813. Sonntag
Auf Anregung eines musikalischen Freundes fragt Sch., ob es den Zeitumständen
nicht angemessen wäre, Feodore wieder
aufzunehmen. Er würde in diesem Fall einer Romanze eine russische
Nationalmelodie unterlegen. I.s Ermessen muss er anheimstellen, ob es
nicht anginge jetzt die kleine Pieçe, wie solche im Almanach mit
Rußisch-Kaiserlicher Censur abgedruckt und auf andern Bühnen gegeben ist,
ohne Abänderung, d. i. statt des Zaars 'der Kaiser' und im jetzigen rußischen Costüme darzustellen. Das Stück Feodore beruhe auf einer
wahren Begebenheit, würde auf deutschen Bühnen in Russland gegeben und der
jetzige Zar nicht genannt, so dass das Stück kaum Anstoß erregen würde. Außerdem
regt Sch. an, die Rolle des Zaren mit einem jüngeren Schauspieler, vielleicht
Rebenstein, zu besetzen. Feodore könnte
so derzeit besonders interessant wirken.