Ifflands Archiv

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Übersicht der Korrespondenz im Jahr 1813

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Von Johann Friedrich Drieberg an Michael Rudolf Pauly. Berlin, vor 18. März 1813

D. ist schon seit mehreren Monaten auf der Suche nach einem guten Operntext. Die Direktion besitze mehrere Brunettische Farcen; D. bittet den Empfänger, ihm einige davon zukommen zu lassen. D. habe ihm außerdem vor einiger Zeit mitgeteilt, Seidel habe vom Generaldirektor ein Sujet erhalten; D. bittet um den Namen davon. Es würde ihn sehr freuen, wenn vor der Premiere seines Hechelkrämers einmal Don Tacagno gegeben werden könnte; der Empfänger solle sehen, was sich machen lasse.

Von Johann Friedrich Drieberg an Michael Rudolf Pauly. Berlin, vor dem 18. März 1813

I. habe dem Kapellmeister ein kleines Buch mit dem Titel Les trois étages gegeben; dieser habe es der Direktion wieder zugestellt. D. bittet nun den Empfänger, ihm das Bändchen zu verschaffen, da er sich davon Inspiration erhofft, und sichert zu, es in wenigen Tagen wieder zurückzugeben.

Von N. N. Potsdam, 3. Januar 1813. Sonntag

Schickt I. den Text eines von ihm verfassten Gedichts, das sich vielleicht zum preußischen Volkslied eigne und nach der Melodie von Heil dir im Siegerkranz, Herrscher des Vaterlands gesungen werden könne. Das Lied sei soeben aus seiner Feder geflossen und von herrlicher Wirkung, wenn es überraschend vom gesamten Personal des Nationaltheaters mit Begleitung con amore gesungen werde. Der Verfasser wünscht vorerst anonym zu bleiben. Er lege auch eine Elegie bei, die zur Melodie von Wie sie so sanft ruhn, alle die Seligen in Erinnerung an die Königin Luise vierstimmig wehmütig gesungen werden könne.

Von Anton Schwarz. Hamburg, 5. Januar 1813. Dienstag

Auch wenn es I. bisher noch nicht möglich war, das ihm von Sch. im Oktober gesandte Manuskript des Schauspiels durchzusehen, so schätze Sch. sich jetzt glücklich. Es wird heute hier aufgeführt - mit welchem Erfolg weiß der Himmel. In der Hamburger Abschrift habe er Fehler des Abschreibers und eigene Versehen gefunden. Sch. bittet I. daher um Rücksendung des ihm zugestellten Manuskripts; sollte I. am Stück Interesse haben, werde Sch. ihm eine bereinigte Abschrift zukommen lassen.

Von Johann Philipp Samuel Schmidt. Berlin, 8. Januar 1813. Freitag

Beglückwünscht I. zur Wiederherstellung seiner Gesundheit und zum Wiedererscheinen auf der Bühne und empfiehlt sich ihm zum Beginn des Neuen Jahres.

Von Friedrich Ernst Adolf Karl Graf von Kalckreuth. Berlin, 9. Januar 1813. Samstag

Durch K.s und I.s gemeinsame Freundin, Frau Professorin Unger, werde I. von K. und seiner Arbeit gehört haben. K. freue sich, dass I. von seiner langen Krankheit genesen sei. I. möge K. erlauben, I. in seiner ländlichen Abgeschiedenheit zu besuchen. K. wünsche sich I. als freundlichen Beschützer seiner Dichterlaufbahn. K. übergibt sein Stück Camillus.

Von Franz Seconda. Dresden, 12. Januar 1813. Dienstag

S. habe über den Theatersekretär Tschucke, den er durch Bethmann persönlich kennenlernte, von I.s Genesung erfahren. S. schickt I. Das Loch in der Thür, um dessen baldige Rücksendung er nach genommener Abschrift bittet. Ihre und Freund Dunkers Prophezeiung wegen Bethmanns ist nur zu wahr geworden; und ich muß glauben, man hat mich nur zum Stichblat gebraucht um während Ihrer Abwesenheit die erhaltene Contract-Verbesserung zu erlangen.

Von N.N. (d.i. ein dankbarer Verehrer). Berlin, 15. Januar 1813. Freitag

Schickt das Manuskript eines Lustspiels mit der Bitte, es zu beurteilen; er ist aber weit entfernt zu glauben, dass es den Beifall eines von ganz Europa anerkannten Meisters der schönen Künste u Wissenschaften erndten und daher dem Publiko, auf der unter Ew. Hochwohlgebohrn Leitung nur glänzenden Bühne, dargestellt werden könnte. Er würde das Urteil gerne persönlich entgegennehmen, wenn er nicht zu schüchtern wäre, sich zu erkennen zu geben.

Von M. v. P. Berlin, 19. Januar 1813. Dienstag

P. habe I. auf dessen Klage über das erste Manuskripts seines Stücks Das Schlossgespenst am 26. Juli eine verbesserte Abschrift zukommen lassen. P. hält sich derzeit für kurze Zeti in Berlin auf und fragt nach, ob I. Interesse daran habe und zu welchen Bedingungen. Eine Antwort erbittet er sich wiederum an Generalin von Zawadzky, Oranienburger Straße Nr. 37.

Von Johann Friedrich Reichardt. Berlin, 20. Januar 1813. Mittwoch

R. hat von I.s Rückkehr erfahren und fragt nach, ob I. in seiner alten Freundschaft eine Arbeit für ihn habe, die ihn bei seiner Rückkunft im März ein paar Monate vorteilhaft beschäftigen könnte. Vielleicht wäre R. auch imstande, I. bei der gegenwärtigen zerrütteten Lage der Theater mit etwas Nützlichem zu dienen und bittet I., ihm in diesem Fall sein Vertrauen zu schenken.

Von Carl Friedrich von Loos. Berlin, 22. Januar 1813. Freitag

L. hatte vor 22 Monaten seine Übersetzung von Demoustiers Lustspiel Der liebenswürdige Mann geschickt und I. hatte L. im vergangenen Frühjahr eröffnet, dass es möglichst bald aufgeführt werde. Er fragt nach, ob eine Aufführung in Aussicht stehe.

Von Friedrich Ernst Adolf Karl Graf von Kalckreuth. Berlin, 23. Januar 1813. Samstag

K. dankt für die Mitteilung und bittet, ihm mitzuteilen, wann er kommen soll.

Von Albert von Friederich. Karlsruhe, 28. Januar 1813. Donnerstag

F. hat von Ifflands Rückkehr nach Berlin erfahren. Seine Freunde am Rhein verfolgen seine Wege und hoffen darauf, dass einer dieser Wege I. wieder zu ihnen führen möge, hoffentlich nicht getrieben durch Stürme, sondern durch den Genius des Landes. F. klagt über die Zeiten. Die Post weigere sich, Pakete nach Hamburg anzunehmen, weil diese entweder gar nicht erst angenommen würden oder weil es Schwierigkeiten mit den Franzosen gebe. Er bittet I. um Rat und bietet ihm dafür an, Der Page und das Pasquill zu schicken, was allerdings auch andere Bühnen annahmen. Den jeune homme de 60 ans könne nur I. auf Deutsch geben. Fragt nach französischen, italienischen oder englischen Stücken. I.s Vorhersagen wegen der Versetzung nach Karlsruhe seien z. T. schon eingetroffen und eine so queksilbrige desultorische Leitung wird eben nicht das Steuer und nie ernst und mit Vertrauen fassen.

Von Sophie Louise Schröck. Berlin, 30. Januar 1813. Samstag

Sch. schickt I. das Lustspiel Der Beruf mit allen dazugehörigen neuen Rollen und den umgearbeiteten Stellen in der richtigen Reihenfolge eingelegt. Sch. bittet um die schnelle Zusendung ihrer Rolle. Nach dem Grundsatz, man solle den Spatz nicht fliegen lassen, bevor man die Taube in der Hand hält, behält sie die Amalie, bis sie die Blanka erhält.

An Sophie Louise Schröck. Berlin, 31. Januar 1813. Sonntag

I. hat gestern Der Beruf gelesen. Das Lustspiel erscheint I. zu lang und wird die Kräfte der Darstellerin erschöpfen. Das Problem wird durch die kurzen Umkleidezeiten verstärkt. Das wird bei der ersten Vorstellung weniger, dafür bei den folgenden umso mehr sichtbar. Aus diesem Gründe wünscht I. Kürzungen. Das Manuskript ist gehaltvoller als der Druck. I. glaubte das Manuskript fälschlicherweise durchpaginiert und hat es auseinander genommen; jetzt ist die Zusammenstellung nicht mehr durchschaubar und die Wirkung kann nicht überblickt werden. Schlegel und die Magnetkur wünscht er nicht erwähnt, die Anhänger lassen ihren Unmut am Stück und den Schauspielern aus. Er beherrscht die Sprache zu wenig, um zu beurteilen, ob die französische Szene zu Ärger führen kann, das muss er einem Sprachkenner und Zensor überlassen. Er wünscht, dass das Manuskript erst richtig geordnet und dann kopiert werde, um es überschauen zu können.

An Friedrich Ernst Adolf Karl Graf von Kalckreuth. Berlin, 31. Januar 1813. Sonntag

I. dankt für das Vertrauen, das ihm K. mit der Übersendung seines dramatischen Gedichts Camillus erwiesen hat. Früher zu antworten, war ihm wegen des Übermaßes von Arbeit nicht möglich. Leicht hätte er zwar einige Zeilen schreiben können, doch hatte das Gedicht seine Aufmerksamkeit erregt und er wollte ausführlich antworten. Wer Charaktere wie Camillus und seine Mutter zu erschaffen vermöge, von dem könnte die vaterländische Bühne noch viel erwarten. Nur ist das Stück zu lang und zu komplex, als es erfolgversprechend wäre. Es hat zu viele bedeutende Rollen und verlangt einen zu großen Dekorationsaufwand, der in schwierigen Zeiten wie den jetzigen, nicht zu verantworten ist. Aus demselben Grund kann die Oper Die Bajaderen derzeit nicht aufgeführt werden, obwohl die Dekorationen fertig sind. Haupthindernis für einen zu erwartenden Erfolg und damit auch für die Aufführung sieht I. aber im römischen Sujet, in der Darstellung römischer Sitte, Politik u Charakteristik und darin, dass unsre Weichlichkeit einen Vorwurf in jenen strengen Charakteren findet. I. gibt nun eine detaillierte Kritik des Stücks. Unter anderem zählt er die viel zu vielen wichtigen Rollen auf, setzt sich im Detail mit der Figur des Camillus auseinander und kritisiert ausführlichst zahlreiche Einzelstellen.

Von Sophie Louise Schröck. Berlin, 1. Februar 1813. Montag

Sch. schickt I. das nach seinen Wünschen neu geordnete Manuskript von Der Beruf; das Stück müsste sich nun leicht abschreiben lassen. Beigelegt ist auch die Amalie, sie wartet sehnlichst auf die Blanka .

Von Minna Hartwig. Dresden, 2. Februar 1813. Dienstag

H. schreibt im Auftrag von Theodor Winkler, der derzeit in Rom und Neapel herumschwärme, und schickt I. dessen neuestes Stück mit der Frage, ob I. es für Berlin brauchbar finde . Sie nutzt die Gelegenheit, I. ihre Wertschätzung auszudrücken und hofft, ihn im kommenden Sommer zu sehen.

Von Johann Gotthelf Bachmann. Dresden, 2. Februar 1813. Dienstag

Schickt I. das Manuskript von Ferdinand Bachs Einakter in Versen Huldigung. Im Falle der Annahme soll I. das Honorar festlegen.

An Heinrich Eduard Bethmann. Berlin, 2. Februar 1813. Dienstag

Schickt B. Zieglers Partheienwuth. Die Rolle des Koke sei zu scharf gezeichnet. Dies sowie Schafott und Beil, was in gebildeten Ländern im Gegensatz zu katholischen Ländern leicht Anstoß errege, habe ihn bisher davon abgehalten, das Stück auf die Bühne zu bringen . Er hat Eduard Hamilton für B.s Rolle gehalten, überlässt aber die Entscheidung B. Nur bittet er um schnelle Lektüre, da das Stück einiger Vorbereitungen bedürfe.

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