Von Georg Reinbeck. Stuttgart, 15. Februar 1812. Samstag
R. schickt I. zur Aufführung am
Nationaltheater 3 Stücke. Die große Oper David
mit der Musik von Sutor, ein Melodram
Dido mit der Musik von Danzi, das ganz im Geschmack von Ariadne und Medea
sei, und sein Lustspiel Der Quartierzettel. Er
bittet um eine schnelle Entscheidung mit reitender Post und darum, die nicht
angenommenen Stücke an Buchhändler Wilhelm Rein
in Leipzig zu schicken. Es folgt umseitig die Verteidigung der Dido
gegen eine Rezension: Ein gewisser Thumb,
Verfasser des unsinnigen Lustspiels Die
Spukgeister, habe in einer Rezension der Dido in der Zeitung für die elegante Welt behauptet, das
Melodram habe in Stuttgart nicht gefallen, ohne zu sagen, wie schlecht die
Aufführung gewesen sei. R. habe Grund zur Befürchtung, dass eine ähnliche Kritik
auch zu David folgen werde. Grund dafür sei seine Rüge für sein Machwerk, die
höheren Orts in der Absicht ausgesprochen worden sei, ihn von der
Theaterschriftstellerei, für die ihm jedes Talent fehle, abzubringen: Thumb
halte ihn - R. - zurecht für deren Verfasser! Der Kenner werde die beiden
Kompositionen zu schätzen wissen, auch wenn sie dem großen Haufen nicht gefallen
hätten. Auch die herrliche Oper Joseph und seine
Brüder oder Schillers
Maria Stuart hätten in Stuttgart nicht
gefallen.