Ifflands Archiv

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Übersicht der Korrespondenz
mit August Wilhelm Iffland im Jahr 1811

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Von Ernst Christoph von Houwald. Lübben, 8. Januar 1811. Freitag

Bittet I. um das Urteil über einen dramatischen Versuch mit dem Titel Jephta, der ihm von anderer Seite zugekommen sein dürfte. Für den noch jungen Verfasser wäre ein solches Urteil auch für künftige Versuche dieser Art wichtig.

Von Samuel Heinrich Catel. 27. Februar 1811. Mittwoch

Schickt I. zwei Verzeichnisse französischer und deutscher Stücke, die sich in einer Berliner Privatbibliothek befinden. Beigeschlossen sind ungebrauchte Freibillets von mehreren Jahren, die besser von der Direktion kassiert werden als von ihm.

Von Johann Daniel Wilhelm Uhden. Berlin, 21. Juni 1811. Freitag

U. hatte von I. das Manuskript eines Schauspiels von Pius Alexander Wolff zur Begutachtung erhalten, aber wegen allgemeiner Geschäfte lange nicht antworten können. Er erkennt im 5. Akt das Talent des Verfassers als dramatischer Schriftsteller, dem auch ein ganzes Stück glücken würde, wenn er lernen könnte, das Schickliche zu beachten, und seinen Geschmack zu läutern u. zu schärfen. Der Mangel an Sinn für das Schickliche habe sich schon in seinem Cäsario gezeigt. U. führt Figuren an, die Ekel erzeugten oder deren Gewöhnlichkeit allgegenwärtig sei. Das Stück könne in der gegenwärtigen Zeit, die durch Müßiggang, Liederlichkeit u Egoismus von den Pflichten der Gesellschaft schon entwöhnt worden, als willkommener Gährungstopf, leicht unseelige Explosionen hervorrufen. U. beklagt außerdem die geschraubte Sprache des Haupthelden und unsinnige Metaphern. Bloß um des Weines willen erlaube sich der Verfasser einmal sogar einen Sprachfehler. Er hält die Aufführung für unschicklich und ist überzeugt, dass es so nicht durch die Zensur kommen werde.

Von Müller. Berlin, 24. Juni 1811. Montag

Schickt I. das Manuskript eines Theaterstücks, das er zu prüfen bittet. Eine etwaige Antwort bittet er, an Dr. Faulstich, den Vorsteher einer Erziehungsanstalt in der Poststraße 12, zu adressieren. Den Titel des Stücks hält I. in der Empfängerbemerkung fest: Die Kartenschlägerin.

Von Carl Ludwig Beelitz. Berlin, 25. Juni 1811. Dienstag

Begleitschreiben zu zwei Stücken, die B. gegen Honorar dem Kgl. Nationaltheater überlassen will: Torella und Die Pommer-Kur. Mit erläuternder Beilage.

An Friedrich Wilhelm Ziegler. Berlin, 26. Juni 1811. Mittwoch

I. entschuldigt sich für die verspätete Antwort, die seiner Arbeitsüberlastung geschuldet sei. Das Stück Partheienwuth gefällt ihm gut, obwohl der Bösewicht zu abstoßend gestaltet sei. Ob er das Stück angesichts der Rücksichten, die er zu nehmen habe, geben dürfe, weiß er nicht. Doch verspricht er ihm für September 10 Dukaten Honorar. Werde das Stück aufgeführt, erhalte er 6 Dukaten Vorschuss. I. erwartet weitere Arbeiten und verspricht eine schnelle Antwort. Gastrollen hält er im Moment nicht für möglich.

Von Franz Passow. Jenkau b. Danzig, 3. Juli 1811. Mittwoch

Passow als Übersetzer des 1808 aufgeführten Stücks Advokat Patelin von Brueys reklamiert das Honorar für seine Übersetzung. Der Weimarer Schauspieler Wolff, der ehemals I. das Manuskript übersandt habe, habe sich bei seinem letzten Aufenthalt in Berlin an die Theaterkasse gewandt; ihm sei jedoch von Pauly beschieden worden, das Honorar sei längst ausbezahlt. Passow selbst habe auf ein Schreiben an I. gar keine Antwort erhalten. Da Passow neun Monate zuvor von Weimar nach Jenkau als zweiter Direktor des Conradinums gegangen ist, vermutet er einen Adressierungsfehler.

Von Karl Johann Pomowitz. Berlin, 21. Juli 1811. Sonntag

Begleitschreiben zu einem Lustspiel Die Luftschlösser, derzeit bei Justizminister v. Kircheisen aufbewahrt. P. erklärt im Auftrag eines Regierungsrates Metzger zu handeln und bittet I. um Lektüre und Beurteilung des Manuskript.

An Pius Alexander Wolff. Berlin, 16. August 1811. Freitag

Herr Professor Passow in Jenkau bei Danzig habe sich im Brief vom 3. Juli als Übersetzer des Lustspiels Advokat Patelin genannt und fordere das ausstehende Honorar. Bevor das Direktorium handle, bittet es Passow um die Bestätigung, dass er drei Dukaten auf das Honorar für Advokat Patelin erhalten habe. Es seien die drei Dukaten, die der hiesige Schauspieler Benda als Besitzer der Partitur von Pygmalion, welche Wolff auf Verlangen übersandt wurde, am 6. Mai 1810 gegen Quittung erhalten habe. I. fragt außerdem, ob es richtig sei, dass Goethe seine Stella neu bearbeitet habe und ob Wolff die Erlaubnis, diese Bearbeitung aufzuführen, vermitteln könne.

Von Franz Passow. Jenkau b. Danzig, 25. August 1811. Sonntag

Nachfrage, ob die Direktion des Kgl. Nationaltheaters Passows Brief vom 3. Juli erhalten habe.

Von Johann Conrad Gayl. Frankfurt a. M., Herbst/Winter 1811

Die Oper heiße im Französischen Monsieur de Chalumeaux und sei gestochen; Dialog und Arien kosteten 6-7 fl. Iffland habe die Oper nicht mitgenommen.

An Franz Joseph Mario von Babo. Frankfurt a. M., 11. September 1811. Mittwoch

I. erbittet von Babo das in dessen Zuschrift genannte und in Wien gespielte Stück, dessen Titel, so glaubte er, Mittel zum Zweck laute. Er verspricht ein Honorar von 25 Dukaten und sichert zu, dass Babo es nach Verlauf von sechs Monaten drucken könne und dass es von ihm in keiner Weise und an niemanden weitergegeben werde. Ist Babo einverstanden, bittet er, dass Manuskript nach Berlin zu schicken, wohin er am 4. Oktober zurückgekehrt sein werde.

Von Friedrich Anton Franz Bertrand. Köthen, 11. September 1811. Mittwoch

B., der mit Der Sekretär Bertrand unterzeichnet, schickt I. ein bisher nicht aufgeführtes Theaterstück für das Kgl. Nationaltheater; für den Fall der Annahme erwartet B. die gängigen Konditionen. B. weiß nicht, ob I. seine belletristischen Beiträge in der Deutschen Monatsschrift, im Archiv der Zeit, den Beckerschen Taschenbüchern usw. bekannt sind.

Von Johann Baptist Tilly. Wien, 16. September 1811. Montag

T. schickt I. sein Trauerspiel Die Trennungen, dessen Stoff unentlehnt ist, und erbittet das Manuskript zu Dagobert oder Machterben der Macht, das er I. im Vorjahr habe zukommen lassen und dessen Ablehnung er aus der Nichtantwort ersehe, zurück.

Von Franz Joseph Mario von Babo. München, 21. September 1811. Samstag

B. schickt das von I. in seinem Schreiben vom 11. September erbetene Lustspiel Mittel und Wege und fügt ein zweites bei: Standesproben, wovon B. denkt, dass es, wenn es mit demselben leichten Humor, womit ich es schrieb, dargestellt wird, vielleicht nicht mißfallen dürfte. In Mittel und Wege habe die Wiener Zensur keine Streichungen verlangt; er erlaubt jedoch I., wenn er es für nötig finde, solche. Die Rollen von Till und Baffler sollen gut besetzt werden. Bei der Annahme von Standesproben würde er sich mit der Hälfte des für das andere Stück zugesagten Honorars zufrieden geben. Das hiesige Theater, welches lang zur Auszehrung disponiert schien, wird nun wahrscheinlich an der Wind- und Wasser-Sucht zu Grunde gehen. Es brauche einen neuen Grundbau, wie ihn I. in Berlin errichtet habe.

Von Franz Joseph Mario von Babo. München, 25. September 1812. Mittwoch

Bemerkt soeben, dass die Abänderungen, die er am Manuskript des Lustspiels Mittel und Wege vorgenommen habe, vom Kopisten übersehen worden seien und sendet sie der am 22. September abgegangenen Abschrift hinterher.

Von J. C. Dohle. Riga, 6. Oktober 1811. Sonntag

Schickt I. zwei Dramen, deren Titel I. notiert: Hermann, oder Rache des Schicksals und Der Tyrann von Syrakus. Dem Berliner Publikum sei D. unbekannt. In Riga, St. Petersburg und Reval seien einige Stücke von ihm mit Erfolg aufgeführt worden. Jetzt fordern mich die bedrängten Zeiten auf, von den Früchten meiner Muße Gebrauch zu machen. Im Falle der Annahme der Stücke vertraut er I. in der Festsetzung des Honorars, andernfalls verzichtet er auf jedes Honorar und bittet darum, die Manuskripte in den Ofen zu stecken.

Von Carl August Pirch. Wobensin b. Lauenburg, Hinterpommern, 16. Oktober 1811. Mittwoch

P. schickt sein Lustspiel Die Edelleute. Er erklärt, I.s Kritik daran berücksichtigt zu haben und um der Bühnenwirkung willen überflüssige Personen und Szenen gestrichen zu haben.

Von Andreas Gervais. Karlsruhe, 6. November 1811. Mittwoch

Begleitbrief zu Johann Walters aus dem Französischen übersetzten Lustspiels, da I. Walter die Zusendung über Gervais gestattet habe.

Von Johann Walter. Karlsruhe, 7. November 1811. Donnerstag

Schickt I. ein Manuskript, das von mehreren Theatern schmeichelhaft bedacht wurde. Zwar gebe es schon ein Sujet auf der Bühne, dem ungefähr dieselbe Intrige zugrunde liege, doch habe sein Stück einen anderen Charakter, andere Verwicklungen und Dialoge, so dass es als etwas ganz Neues zu betrachten sei. Im Fall der Annahme verlange er 12 Dukaten Honorar.

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