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Übersicht der Korrespondenz im Jahr 1808

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An Miège. Berlin, 21. Januar 1808. Donnerstag

I. schicke die Kopie und die Zusammenfassung des Schauspiels Luther, oder die Weihe der Kraft, das Monsieur Bignon zu lesen wünsche. In die Ankündigung des Balls sei das Wort 'Spieltisch' (table a jeu) geglitten. In der Wiederholung der Zeitungsanzeige werde das Wort weggelassen. I. fragt, ob das genüge oder eine ausdrückliche Richtigstellung erfolgen solle.

Von Friedrich Ludwig von Hardenberg. Berlin, 3. Februar 1808. Mittwoch

H. danke für die Zusendung der Oper Alexis und bitte, auch die Partitur und die komplette Musik zu schicken. Es habe sich eine Sozietät vereinigt, die Schauspiele geben wolle, um die Grillen der traurigen Zeit zu dämpfen. I. möge H. mitteilen, ob er die Oper nach Pyrmont geben könne, wo H. in das gouvernement eingemischt sei. Zwar wäre es schön, wenn I. einmal nach Grohnde käme, doch möge er nicht zur Aufführung kommen, weil H. den Ambrosi spiele. Des Weiteren wage H. ein Lustspiel, das er selbst verfertigt habe, I. zu schicken. Der Stoff beruhe auf einer wahren Geschichte aus Braunschweig. Die Posse habe 20 Jahre gelegen.

Von Christoph Sigismund Grüner. Danzig, 12. Februar 1808. Freitag

G. habe die Gefahren der Stadt nach dem Französischen beendet. Es sei ein schönes Stück, er habe das Sentimentale weggelassen. Die Vollendung der Braut nach Beaumont und Fletcher werde sich verzögern, da die Arbeit schwierig sei. - G. werde das Manuskript Müller mitgeben, der entlassen sei und abreise. Am Danziger Theater seien Reformen vorgenommen worden. Herr und Madame Schmidt und Madame Schmelig seien sehr brauchbar und erhalten bei der Oper viel Beifall. Herr Schumacher sei entlassen worden. Madame Chodowiecky habe selbst die Verbindung aufgehoben. Herr Gutkäs sei nach Königsberg gegangen. Die Gebrüder Breuer sowie Herr und Frau Veltheim würden auch gehen. Die Garnison besuche das Theater weniger. Schauspiele würden gar nicht besucht, selbst beim Debüt eines Herrn Rousseau sei es leer gewesen. - Der König soll sich in Königsberg heiter befinden und die Königin habe eine glückliche Niederkunft gehabt. I. werde Kunstprobe und ein weiteres Stück erhalten haben. Das Schicksal von G.s Bruder sei schlimm, der König habe dessen Gesuch abgewiesen.

Von Carl Herrmann. Berlin, 28. Februar 1809. Sonntag

H. danke für die erhaltene Wohltat. H. habe vergeblich bei Buchhändlern nach Arbeit für Übersetzungen gesucht. H. bitte um Abschreibearbeiten.

Von Christoph Sigismund Grüner. Danzig, 1. März 1808. Dienstag

Der Adminsitrator Groddeck des Danziger Theaters habe seine Funktion niedergelegt und die ganze Gesellschaft entlassen. Madame Chodowiecky und Herr Schumacher sollen die Ursache sein. Die Garnison werde sich eine kleine französische Truppe kommen lassen. Die Angelegenheit der Schwester in Betreff des Grafen Sandreczky sei noch ungeklärt. Herr Kriminalrat Brausewetter aus Königsberg habe die Hoffnung, I. und Madame Unzelmann in Königsberg bei der Eröffnung des neuen Theaters spielen zu sehen, um das neue Theater einzuweihen. Müller reise morgen ab und bringe ein Manuskript. I. schicke außerdem ein Verzeichnis seiner Rollen.

Von Louise Naumann. Berlin, 3. März 1808. Donnerstag

Vor vierzehn Tagen habe N. mit I. wegen ihrer Tochter, die eine Schülerin der Königlichen Tanzschule sei, sprechen können. I. habe versprochen, für die Tochter zu sorgen. Heute, am 3. März, werde das Stück Die Tanzsucht gegeben, worin N.s Tochter bereits mehrmals aufgetreten sei. N. habe aber vom Ballettmeister Lauchery erfahren, dass heute eine andere Person für ihre Tochter tanzen werde. N.s Tochter sei auf Veranlassung des Hofes, des Prinzen Heinrich, zur Ballettschule gegangen. Das Glück der Tochter hänge nun von I. ab.

An Auguste Caroline Ernestine Freiin von Goldstein. Berlin, 9. März 1808. Mittwoch

Die Direktion müsse das Engagement beende, weil die Stimme von G.s Tochter nicht genug entwickelt sei. I. habe geglaubt, dass G.s Tochter, ihre natürlichen Anlagen so entwickeln könne, wie es das verstärkte, deutliche Leben auf der Bühne erfordere. Es sei eine Entwicklung, die sich mehr in der äußeren Haltung zeige als in Rollen und die vom Sehen des Schauspielers sich mehr mitteile als vom Selbstspielen. Davon habe sich I. leiten lassen, habe aber keine Fortschritt wahrgenommen. Die Fortwährende Kindheit widerspreche aller Bestimmung. Die Kunst fordere ein Herausgehen aus sich selbst. Wolle G.s Tochter bei der Bühne bleiben, empfehle I. die Bühnen einer kleinen Stadt.

Von Auguste Caroline Ernestine Freiin von Goldstein. Berlin, 10. März 1808. Donnerstag

I.s Antwort sei nicht unerwartet gekommen und G. danke für I.s Generosität, mit der er ihre Tochter behandelt habe. G. wolle auch ehrlich antworten, denn sie kenne die schlüpfrige Bahn der Schauspielkunst. Es folgt eine ausführliche Verteidigung der Tochter und verhaltene Vorwürfe an I. Nach dem Debüt der Tochter in der Rolle der Gurli habe I. viel Wohlwollen gezeigt. Als sie dann im Januar im Stück Don Ranudo zum zweiten Mal aufgetreten sei, hab. I. sich gegen die Tochter entschieden. - Erwähnung des Sekretärs Tschuke und des Rendanten Jacobi.

Von Eleonore von Lahrbusch. Arnheim, 14. März 1808. Montag

I. werde wissen, dass L., nachdem I. sie nach Kassel empfohlen habe, sich mit der dortigen Direktion geeinigt habe, auf eigenes Risiko Gastrollen zu spielen. Sie sei gezwungen worden, im Trauerspiel Maria Stuart zu spielen und sei durchgefallen. In den anderen Rollen habe sie nicht missfallen. Von Kassel sei sie nach Münster gegangen, wo sie Gastrollen gegeben habe. Danach habe L. in Düsseldorf gespielt und habe sich von einem gewissen Müller und seiner Frau überreden lassen, eine Direktion zu errichten. Danach sei sie zu der Gesellschaft eines gewissen Schönemann gegangen. Vor zwei Jahren sei sie nach Arnheim gekommen. Hier habe sie das Theater verlassen und ernähre sich von ihrer Hände Arbeit. Da L.s. Mutter durch den Krieg alles verloren habe, müsse L. für sie sorgen und wolle wieder zum Theater. I. möge sie an ein stehendes Theater empfehlen.

Von Johann Ludwig Bock an Michael Rudolph Pauly. Berlin, 26. März 1808. Samstag

B. habe vor acht Tagen wegen eines Vorschusses an Iffland geschrieben. B. habe seit länger als einem Jahr kein Gehalt bekommen und habe bis heute Einquartierungen, die mehr als 250 Reichstaler gekostet haben. B. benötige dringend Geld.

An Christoph Sigismund Grüner. Berlin, 26. März 1808. Samstag

I. könne nichts tun, er weise einstweilen 30 Taler für Manuskripte an. Im Moment könne I. nur von heute auf morgen sehen und in Arbeit, Hilflosigkeit und Verdruss ergrauen. I. wolle es ertragen, solange es möglich sei.

An Karl Friedrich von Beyme. Berlin, etwa April 1808

Einige I. gestern zugekommene gedruckte Blätter scheinen den Eindruck zu erwecken, als habe sich I. zu dem Königsberger Theaterneubau in Hinsicht eines Schirm- oder Kulissentheaters geäußert. I.s Meinung über den Streit sei folgende: ein Schirmtheater habe den Reiz der Neuheit und bei einigen Konversationsstücken den Vorzug vor einem Kulissentheater. Jedoch sei die Beleuchtung schwierig und kostspielig. Der Direktor als Ökonom müsse das bedenken, besonders wenn eine Direktion Pacht zahlen müsse. So, wie sich aus den Schriften urteilen lasse, sei die eine Seite zu leidenschaftlich, die andere zu zäh. I. glaube, dass in Königsberg zwei Theater nebeneinander nicht bestehen könnten.

Von Christian Ludwig Seefisch. Berlin, 6. April 1808. Mittwoch

S. melde, dass die Eintragung der Theatereffekten in das Hauptinventar bis zum 10. beendet werden könne. S. erwarte I.s Anweisung, ob S. am 10. beginnen könne, und S. bitte um zwei Bücher, in die die Eintragungen vorgenommen werden können.

Von Karl Moritz Graf von Brühl. Seifersdorf, 11. April 1808. Montag

B. bitte, die Messe von Naumann auf B.s Kosten abschreiben zu lassen. Sobald der König wieder in seine Hauptstadt zurückkehrt sei, wolle auch B. kommen.

Von Gottfried Christian Günther Kaselitz und Franz Wilhelm Christian Labes. Berlin, 23. April 1808. Samstag

K. und L. danken für die Bewilligung des Konzertes und die Mietfreiheit im Konzertsaal. Sie bitten außerdem, dass an diesem Tag Madame Müller und einige Musiker des Orchesters am Konzert teilnehmen können. K. und L. versichern, dass sie ihr Duett weder in Kostümen noch in körperlich handelnder Aktion vorzutragen beabsichtigten.

Von Franz Wilhelm Christian Labes. Berlin, 28. April 1808. Donnerstag

L. frage, ob sein kleiner Sohn in der am Sonntag geplanten Aufführung die kleine Rolle des Claude Marie übernehmen könne.

An Louis Charles Vincent Le Blond Comte de Saint-Hilaire. Berlin, 12. Mai 1808. Donnerstag

Baron de Borrel habe I., Verona und Telle aufgefordert, heute bei S.-H. wegen des Festes zu erscheinen. I. schicke zugleich die Kopie des Zirkulars, das an das Corps de Ballet gegangen sei. Zu den Kosten der Festdekorationen.

Von Borrel. Berlin, 12. Mai 1808. Donnerstag

I. möge sich heute mit Herrn Verona und Herrn Telle um 14:30 Uhr wegen des Festes für die Duchesse de Bellune beim Generalkommandanten einfinden.

Von Johann Christian Franz. Berlin, 24. Mai 1808. Dienstag

I. möge F. für das Dohmgericht in Brandenburg attestieren, dass F. seit dem Einmarsch der Franzosen im Oktober 1806 aus der Königlichen Hofstaatskasse sein Jahresgehalt von 400 Talern nicht erhalten habe. F.s Frau wolle morgen das Attest nach Brandenburg mitnehmen.

Von Borrel. Berlin, 9. Mai 1808. Montag

I. möge sich am 10. Mai mit Lauchery und Verona beim Generalkommandanten einfinden.

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