Von Hans Heinrich Meyer an Friederike Auguste Konradine Unzelmann.
Neustrelitz, 27. Januar 1805. Sonntag
M. habe sich über die aus Berlin gekommene Nachricht, dass B. gut angekommen sei,
gefreut. In vier Wochen wolle M. ihr persönlich seine Hochachtung versichern.
Jetzt begnüge er sich, den kleinen
Fanchon Schuh
zu betrachten und bewundere es, ein so großes Talent in einer
so kleinen Figur zu wissen. M. sei seit dem 5. Januar beim Herzog in Neustrelitz, wo er sich außerordentlich wohl befinde. M. habe
30 Friedrichs d'or wöchentlich, ein geheiztes Schauspielhaus, Dekorationen, Garderobe, Kapelle
und Beleuchtung frei. Dazu kämen die Einnahmen. Von M.s Gesellschaft sei keiner
in Stettin geblieben, hier sei man mit der
Gesellschaft sehr zufrieden. Möser habe an
M. geschrieben, dass er noch mit Madame Feige zusammenwohne und ihn besuchen wolle. In Stettin wolle man
ein stehendes Theater errichten, deshalb
wolle man in Berlin anfragen. B. soll raten, ob M. an Iffland schreiben solle. -
Neustrelitz sei sehr schön gebaut, die Umgebung bezaubernd, nur vermisse M. die
guten Häuser von Stettin, die B. zum Teil kenne. M. sei nur einmal zum
Maskenball gegangen, den der Herzog im Winter alle 14 Tage gebe.