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Übersicht der Korrespondenz
mit Carl Reinhard im Jahr 1803

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An Carl Reinhard. Berlin, 15. Januar 1803. Samstag

R. erhalte hiermit den Vertrag und die Gesetze des Theaters. Den Vertrag solle R. unterschrieben zurückschicken.

Von Carl Reinhard. Hannover, 16. Januar 1803. Sonntag

Man wünsche dringend, dass R. und seine Frau in Hannover blieben. Man habe ihnen ansehnliche Anerbietungen gemacht. I. möge R. von der Annahme des Vertrages entbinden und bitte, die Verträge nicht abzuschicken.

Von Carl Reinhard. Braunschweig, 28. Januar 1803. Freitag

R. habe I.s Brief vom 15. nebst den Verträgen erst gestern aus Hannover bekommen. I.s Neffe, Herr Eisendecher, hätte R. jedoch zuvor beteuert, dass er mit I. gesprochen habe und dass I. eingewilligt habe, dass R. in Hannover bliebe. Deshalb könne R. die Verträge nicht unterschreiben und zurückschicken. R. habe inzwischen mit der hiesigen Direktion einen Vertrag über sechs Jahre abgeschlossen.

An Carl Reinhard. Berlin, 1. Februar 1803. Dienstag

R. habe teils durch I.s Verwandte in Hannover und teils selbst nach einem Engagement in Berlin nachgesucht. Das alles sei ohne Eile geschehen. I. sei nun betroffen, dass R. wünsche, aus dem angenommenen Vertrag entlassen zu werden. I. sende ein Gutachten des Herrn Kriegsrat Schmucker über R.s Fall im Original, zwei Briefe R.s in Kopie sowie den Vertrag, der bereits durch Kabinettsorder vom König ratifiziert worden sei, zur Unterschrift.

Von Carl Reinhard. Braunschweig. 4. Februar 1803. Freitag

R. wolle nach Berlin, wohin er gern gehe, kommen, wenn die hiesige Direktion ihn entlasse. I.s Neffe trage an der Situation Mitschuld, wenn dieser auch gute Absichten gehabt hätte. Auch hätten das Gerücht, I. wolle Berlin verlassen, sowie die traurigen Schilderungen, die Mademoiselle Louise Eisendecher R.s Frau von ihrer Situation als Schauspielerin gegeben habe, abgehalten. R. könne sein Engagement in Berlin Ostern nicht antreten.

Von Carl Reinhard. Braunschweig, 4. Februar 1803. Freitag

R. habe seit Jahren ein Engagement in Berlin gewünscht, aber die Nachricht, I. wolle Berlin verlassen, und die späte Übersendung des Vertrages, hätten R. bewogen, bei der hiesigen Direktion einen Vertrag zu unterschreiben. Entlasse ihn die Direktion, wolle R. nach Ostern nach Berlin kommen.

Von Carl Reinhard an Pauly. Braunschweig, 11. Februar 1803. Freitag

R. habe seinen Chef gebeten, ihn aus seinen hiesigen Verbindlichkeiten zu entlassen und nach Berlin gehen zu lassen, aber noch keine Antwort erhalten, da er nach Hannover gereist sei. Nächste Woche reise R. mit der Gesellschaft ebenfalls nach Hannover. Man habe R. in Hannover einen Vertrag über sechs Jahre angeboten, der nochmals um sechs Jahre verlängert werden könne, auch werde demnächst eine Pensionsanstalt errichtet. Details über den Vertrag in Hannover. R. sei seit fast 21 Jahren beim Theater und habe immer mit Mangel und Dürftigkeit kämpfen müssen, auch sei R. von seinen bisherigen Direktoren wie ein Lasttier behandelt worden. Nun, da in der Ferne eine bessere Zukunft aufscheine, komme er in Bedrängnis, aus der R. nur durch Ifflands Hilfe herauskomme. Außerdem wolle sich R.s Frau nicht in Berlin engagieren lassen, aber sie würde R. folgen, wenn er nach Berlin gehen würde. P. sehe, dass R. sich in einer traurigen Lage befinde. R. sende die Verträge für Iffland zurück. R. könne zu Ostern nicht nach Berlin kommen.

An Carl Reinhard. Berlin, 12. Februar 1803. Samstag

I. habe zur Aufklärung dessen, was in Hannover geschehen sein soll, dorthin geschrieben und erwarte Antwort. Klar sei, dass R. unrecht gehandelt habe. I. tue für jedermann, was er könne; nur sei es dann I.s Wille und nicht das, was man von I. fordere.

Von Carl Reinhard. Hannover, 24. Februar 1803. Donnerstag

R. habe I.s Schreiben vom 12. erst kurz vor seiner Abreise aus Braunschweig erhalten. R. ersehe daraus, dass er von I. nicht verstanden worden sei. Da - wie man hier sagt - I. nach Ostern nach Hannover kommen wolle, könne man alles besprechen. Vorgestern habe R. seinen Chef nochmals um Entlassung gebeten. R. habe folgende Fragen: 1. Wann müsse R. spätestens in Berlin sein? 2. Wäre es möglich, R. allein auf sechs Jahre zu engagieren.?

Von Carl Reinhard. Berlin, 5. März 1803. Samstag

In R.s Engagementsangelegenheiten habe I. nie verschwiegen, dass die Situation von R.s Frau in Berlin nicht so sein könne wie in Hannover. I. wisse, dass häusliche Verhältnisse dadurch leicht untergraben würden. Diese Tatsache habe I. seiner Schwester in Hannover in einem Aufsatz mitgeteilt. R. habe ihn gekannt und trotzdem die Punktation angenommen. Da I. nichts Unangenehmeres und Zweckwidrigeres kenne, als dass Leute zu einer Geistesarbeit gegen Weigerung und Willen oder gar mit Glauben, es sei ihr Unglück, gedrängt werden, so würde I., wenn er allein zu entscheiden hätte, R. von allen Verbindlichkeiten, nach Berlin zu kommen, entbinden. Nun frage R. aber im Brief vom 24. Februar, wann er spätestens nach Berlin kommen und ob R. für sechs Jahre engagiert werden könne. 1.) R. könne auch nach Ostern kommen. 2.) I. müsse wegen des sechsjährigen Engagements den König fragen. R. solle mitteilen, ob R.s Frau mit nach Berlin komme oder in Hannover bleibe.

Von Herrn von dem Bussche an Carl Reinhard. Hannover, 10. März 1803. Donnerstag

B. könne sich auf R.s mündliche und schriftliche Entlassungsgesuche nicht einlassen. R. habe mit B. und dem Oberhofmeisteramt für sechs Jahr kontrahiert. B. habe gegenüber dem Publikum in Hannover und Braunschweig Verpflichtungen und wolle sich nicht kompromittieren. In Berlin werde man einsehen, dass B. nicht anders handeln könne.

An Carl Reinhard. Berlin, 29. März 1803. Dienstag

Da R. das offene und redliche Schreiben I.s nicht beantwortet habe, bestehe die Direktion auf die Erfüllung des getroffenen Engagements vom 10. April an.

Von Carl Reinhard. Hannover, 2. April 1803. Samstag

R. habe I.s humanes, offenes Schreiben erhalten. R. habe alles versucht, sich hier loszumachen, was die Kopie eines Briefes seines Chefs beweise. Schilderung der Schwierigkeiten, seinen Vertrag zu lösen. R. bitte I., nicht weiterhin auf das Berliner Engagement zu bestehen, weil R. daraus große Nachteile erwachsen würden.

An Carl Reinhard. Berlin, 19. Juni 1803. Sonntag

R. dürfte nicht entgangen sein, dass er es bei Direktor Iffland mit einem geraden und gutherzigen Mann zu tun habe. R. solle also an I. schreiben, ob und wann er nach Berlin kommen wolle. R. müsse sich erst vergewissern, ob Herr Bussche R. entlassen wolle. Des Weiteren müsse R. bestimmt sagen, ob seine Frau auch nach Berlin komme oder nicht. Nach Lage der Dinge müsste Iffland zwar Empfindlichkeiten gegen R. haben, jedoch opfere Iffland diese immer den Geschäftsverhältnissen auf.

Michael Rudolph Pauly an Carl Reinhard. Berlin, 12. Juli 1803. Dienstag

P. erhalte soeben beiliegenden Brief von Iffland, weswegen P. an R. schreibe. R. möge mitteilen, wann er sein Engagement antreten könne. Was die 25 Reichstaler betreffe, so könne er sie an Eisendecher in Hannover leisten oder warten, bis er in Berlin sei.

Von Carl Reinhard an Pauly. Berlin, 21. Juli 1803. Donnerstag

R. habe auf seinen Brief vom vorigen Monat noch keine Antwort. R. zahle die 25 Taler an Eisendecher. Das Ausbleiben der Antwort habe sicher mit bestimmten Äußerungen in R.s Brief zu tun, vermutlich liege es an R.s Frau. R. gebe es auf und offeriere sich allein. R. sei Anfang des Monats in Braunschweig gewesen, wo R. der Gemahlin und der Familie des Herrn von dem Bussche die Lage des hiesigen Theaters geschildert habe. Bussche selbst werde am 1. August in Braunschweig eintreffen, wohin R. am 27. reisen werde. Dort wolle R. erreichen, dass er nach einer dreimonatigen Kündigungsfrist aus seinem Vertrag entlassen werde. Sobald er das schriftlich habe, werde R. es Iffland mitteilen. Eben erhalte R. Ifflands Brief vom 12. R. und seine Frau seien erfreut. R. nehme den Vertrag an und hoffe, Mitte Dezember in Berlin zu sein. - R.s Situation sei hier traurig. Er sei schon seit 20 Jahren beim Theater, so schlimm wie jetzt sei es noch nie gewesen. Empfehlung an Iffland und dessen Gemahlin. Grüße auch Paulys Frau und Herrn Bethmann.

Reinhard an Pauly. Braunschweig, 1. August 1803. Montag

R. melde, dass gestern Herr von dem Bussche R. von seinem Vertrag schriftlich mit 15. Dezember entbunden habe. R. wolle wissen, ob es möglich sei, von Weihnachten bis Ostern ein Logis mit Möbeln in Berlin zu bekommen. P. möge helfen, für R.s Unterkommen zu sorgen. R. habe keine Möbel, nur drei Betten. R. und seine Frau empfehlen sich P.s Frau. - Man müsse in Braunschweig jeden Tag spielen, aber sie könnten keine Opern geben, weil der einzige Tenorist heimlich durchgegangen sei.

Von Carl Reinhard. Braunschweig. 1. August 1803. Montag

R. halte die ihm edelmütig gereichte Hand nun fest. Am 15. Dezember könne R. in Berlin sein. Bussche habe ihn entlassen. R. und seine Frau stünden I. bald zur Verfügung. Die Kontrakte möge I. bald zuschicken lassen. I.s schöne Gesetze, die die Grundlinie zu einer Dramaturgie enthalten, unterschreibe R. Empfehlungen an I.s Gemahlin. - Die mitgeschickte Beilage bitte R. , Pauly zu übergeben.

An Carl Reinhard. Berlin, 6. August 1803. Samstag

I. freue sich über R.s letzten Brief, der R. und dessen Frau zu den ihrigen mache. Die Verträge würden am 9. August abgeschickt. Der vorliegende Brief gelte jedoch schon so viel wie der eigentliche Vertrag. R. erhalte 100 Taler Reisegeld.

Von Carl Reinhard. Braunschweig, 14. August 1803. Sonntag

Dank für I.s Brief vom 6. August. R. und seine Frau seien in großer Freude. Man erwarte den Kontrakt, fühle sich aber schon jetzt gebunden. R. danke für die Erhöhung des Reisegeldes. Für die Einrichtung in Berlin bitte R. um einen Vorschuss, dem R. im ersten Jahr zurückzahlen wolle. Empfehlungen an I.s Frau.

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