Von Bernhard Anselm Weber. Berlin, 26. Februar 1802. Freitag
Das Konzert betreffend
sei Folgendes zu sagen: W. habe am Tag, nachdem die Aufführung festgelegt
worden sei, eine Symphonie von Haydn und
Devienne ausgeteilt, damit die
Musiker sie einstudieren könnten. Herr Kunisch habe am folgenden Tag gesagt, die Musiker des Orchesters würden sich fürchten, weil die
Stücke so schwer wären, und dass diejenigen, die ein Solo spielen müssten, ein
allgemeiner Schrecken überfallen hätte, weil sie sich nicht getrauten, mit den
wahrhaft großen Virtuosen der Königlichen Kapelle zu spielen. Kunisch habe W.
deswegen einen Brief geschrieben. W. habe eine Diskussion mit den Musikern
verschoben, weil W. erst die Premiere des Stücks Der
Regulus habe abwarten wollen, weil dieses neue Stück I. viele
Probleme bereitet habe. Später sei W. aber nicht mehr dazu gekommen, um mit I.
zu sprechen. W. habe sagen wollen: 1. Das Orchester könne nur etwas Großes
aufführen, wenn viele Proben gemacht würden. Proben kosten aber Geld. Dazu
komme, dass der Baron von der Reck die
glänzendsten Musiker von allen Ecken und Enden dazuholen könne. Das Orchester
des Nationaltheaters werde im Vergleich verlieren. 2. Dass die Orchestermusiker,
die ein Solo spielen müssten, im Vergleich mit den Virtuosen der Königlichen
Kapelle vor dem Publikum ihren ganzen Kredit verlören. 3. Dass im
alten und neuen Haus
nicht gleichzeitig würde gespielt werden können, denn W. habe oft gehört,
das Anwohner aus der Charlottenstraße sagten, dass sie jedesmal die Musik von
der Schöpfung sehr deutlich gehört hätten. – Um
von I.s Güte und Wohlwollen gegen das Orchester Gebrauch zu machen, schlage W.
vor, den zweiten Teil der Nymphe der Donau in
einem Monat zum Benefiz zu geben.