Von Johann Heinrich Leidel. Berlin, 8. Januar 1802. Freitag
Es sei vier Jahre her, dass L. sich an die Direktion wegen seiner Schulden
gewandt habe. Im Januar 1798 seien ihm jährlich 50 Reichstaler Gratifikation
versprochen, dann aber aus disziplinarischen Gründen nicht gewährt worden. 1799
habe L. 200 Reichstaler Vorschuss erhalten.
Im November 1800 sei ihm der Kriegsrat Schmucker zur Regulierung seiner Schulden empfohlen worden.
Schmucker habe aber nichts unternommen.
Also habe er sich von Kastellan Leist
nochmals 230 Reichstaler geborgt, um seine dringendsten Gläubiger
ruhigzustellen. Des Weiteren bekomme Herr Kleemann 21 Reichstaler. L. schulde seinem Wirt für Miete 56 Reichstaler. An verschiedene andere
95 Reichstaler. Außerdem habe L. sein Eigentum für 88 Reichstaler versetzt. L.s
Bewusstsein, stets als redlicher Mann seine Pflicht getan zu haben, ermutige
ihn, die Direktion nochmals um 400 Reichstaler Vorschuss zu bitten, um sich in
eine ruhige Lage versetzen zu können. Einen Rest von 300 Reichstalern habe er an
nachsichtige Schuldner zu zahlen, wie Schneidermeister Fritzsche, dessen Töchter er seit Jahr und Tag kostenlos
unterrichte.