Von Joh. Gottl. Grimme. Berlin, nach 20. Dezember 1796
Es liege etwas Besonderes und Trauriges, ja Grausames in der Verfahrensart, dass
man in den Geschäften oder in den Diensten, wohin einen das Schicksal bestimmt
habe, seine jugendlichen Kräfte aufopfere und dass man im Alter nicht mehr
geachtet werde und einem nur so wenig zukomme, dass man kümmerlich das Leben
fristen könne, ohne zu bedenken, dass der alte Körper, nachdem die Kräfte der
Natur erschöpft sind, immer stärker behindert sei und man zu Kunst- und
Stärkungsmitteln zurückgreifen müsse, um sein Leben noch einige Jahre fristen zu können. Der Gelehrte Dionys und
der Held Belisar haben im hohen Alter
auch ihr Brot erbetteln müssen.