Christian Leonhard Jacobi an die Generaldirektion. Berlin, 22. Juni 1793.
Samstag
Vor einigen Wochen hätten die extraordinären Musiker beim Orchester, die
beim Nationaltheater gebraucht werden, doppelte Bezahlung verlangt, nachdem die
Chöre von zwei verschiedenen Opern geprobt worden seien. Bei der Aufführung von
Die Geisterbeschwörung und Der Geburtstag am 9. Juni verlangten diese
Musiker wieder doppelte Bezahlung. Diese hätten sie nach dem Beschluss von
Professor Engel auch erhalten. Jedoch habe
Engel gesagt, dass das in Zukunft nicht mehr geschehe. Die Forderung sei bei der
Aufführung von Julie und Romeo und Der Geburtstag
aber wiederholt worden. Die Forderung sei unbillig. J. führt verschiedene Gründe
auf. 1. würden die Musiker nicht für Stücke, sondern für eine Vorstellung
bezahlt. 2. dauere eine Vorstellung von zwei Stücken nicht länger als die eines
Stückes. 3. sei die Anforderung bei zwei Stücken in der Regel geringer, denn bei
einem Stück werde gewöhnlich eine große Oper gegeben. Auch würde das Publikum
bei der Aufführung von zwei Stücken nicht mehr bezahlen. J. habe das den
Musikern mitgeteilt. Die hätten sich bis auf den Trompeter Wenderoth beruhigt. Erwähnung der
Orchestermitglieder Schulze, Reischel und Grübel.