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Übersicht der Korrespondenz
mit Karl Wilhelm Ferdinand Unzelmann im Jahr 1788

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Von Karl Wilhelm Ferdinand Unzelmann an Joseph Lanz. Mainz, 24. Januar 1788. Donnerstag

Schickt den unterschriebenen Vertrag. U. erwarte jeden Augenblick die Niederkunft seiner Frau. U. wolle wissen, ob seine Frau Kleider mitbringen könne, auch hätten sie Pariser und Dresdner Porzellan.

Von Karl Wilhelm Ferdinand Unzelmann an Joseph Lanz. Mainz, 31. Januar 1788. Donnerstag

U. habe bisher vergeblich auf eine Antwort auf seinen Brief gewartet, in dem er über sein und seiner Frau Debüt schrieb. U. wisse auch nicht, ob er die vorgeschlagenen Opern mitbringen solle. Den Kontrakt habe er erhalten und schicke ihn unterschrieben zurück, sobald seine Frau glücklich niedergekommen sei, was täglich erwartet werde. Mit den zugesagten 100 Dukaten Reisegeld komme U. nicht aus. U. habe 16 große, schwere Koffer und der Fuhrmann verlange für die Fracht bis Berlin 200 Reichstaler. Die Fracht mache sich bezahlt für Berlin. U.s Garderobe habe einen Wert von 600 Florin. Dabei seien die Sachen seiner Frau nicht mitgerechnet. Ganz Frankfurt und Mainz könnten bezeugen, dass er nicht aufschneide. L. möge dafür sorgen, dass U. noch 100 Reichstaler dazubekomme. U. wundere sich, dass Professor Engel, den U. schätze, ihn nicht mit einem Schreiben beehrt habe.

Von Karl Wilhelm Ferdinand Unzelmann an Joseph Lanz. Mainz. 19. Februar 1788. Dienstag

Der Kontrakt sei schon am 24. Januar unterschrieben worden. Die Fracht wolle U. an Lanz nach Berlin adressieren. L. möge 20 Louis d'or beschaffen. U.s Frau sei heute entbunden worden.

Von Karl Wilhelm Ferdinand Unzelmann an Johann Jakob Engel. Mainz, 22. Februar 1788. Freitag

U. werde folgende Partituren mit Vergnügen besorgen: Richard Löwenherz. Das Stück sei in Mainz mit dem größten Beifall gegeben worden. U. und seine Frau seien darin schon aufgetreten. U. wünsche, in dem Stück in Berlin den blinden Blondel zu spielen. Publikum und Kasse würden gewinnen. Die Partituren von Lilla und Barbier von Sevilla kosten 7 Carolin. Was die französischen Stücke anbetreffe, werde man sich einigen. - Es folgen Ausführungen über das Debüt von U.s Frau. Sie wolle Nina, Röschen und Jurist und Bauer spielen. Des Weiteren Franziska in Viktorine und Ophelia im Hamlet. U. wünsche, bei der Gelegenheit den Hamlet zu spielen. Zu U.s Debüt wünsche er den Ruhberg in Ifflands Bewusstsein, den Kaspar der Thorrigner, Marquis Posa in Don Carlos und Blondel in Richard Löwenherz. Mann wolle in neuen Stücken debütieren, um nicht verglichen zu werden. Das Publikum habe sonst immer Vorurteile. Ifflands neustes Stück sei fertig, U. könne es mitbringen. U. werde über Lanz die Stücke schicken.

Von Karl Wilhelm Ferdinand Unzelmann an Joseph Lanz. Mainz, 8. März 1788. Samstag

U. wolle in der Karwoche abreisen, wenn es die Gesundheit seiner Frau erlaube. U. lege die Spezifikation über den Inhalt der Koffer und Ballen bei. Des Weiteren Aufzählung des Porzellans. U. habe Engels Brief erhalten und sogleich beantwortet. Es stehe fest, dass U.s Frau in der Oper Nina auftrete. Sie wünsche auch die Rosine zu spielen (Der Jurist und der Bauer). L. möge das Stück Das Bewusstein liegen lassen. U. freue sich auf die Rolle des Ruhberg. U. empfehle auch Richard Löwenherz.

Von Karl Wilhelm Ferdinand Unzelmann an Joseph Lanz. Mainz, 14. März 1788. Freitag

Auf die im letzten Brief gestellte Frage, ob L. etwas für U. tun könne, frage U., ob er die 250 Exemplare von der Oper Nina, die U. besitze, an der Kasse verkaufen könne. Das Porzellan wolle U. noch in Mainz lassen. L. möge sich nach einem Quartier in der Straße Unter den Linden umsehen. U. habe drei Koffer vorausgeschickt.

Von Karl Wilhelm Ferdinand Unzelmann an Joseph Lanz. Berlin, 20. März 1788. Donnerstag

U. reise morgen von Mainz ab. Da die Wege schlecht seien und U. seine Frau schonen müsse, werde er langsam reisen und erst am 28. oder 29. in Berlin sein. Die Reise sei sehr teuer und U. habe seit fünf Wochen keine Gage. U. hoffe, dass die Berliner Direktion ihn unterstütze. U. habe bisher gut und bürgerlich leben können. U. hoffe, dass es mit seiner Ökonomie vorwärts und nicht zurück gehe. - Herr Koch sei ein Windbeutel, der U.s Abreise nicht verhindern könne, wenn es der Hof nicht tue. Don Carlos bringe U. mit. Die Kopien seien bezahlt.

Von Felix Heinrich Graf von Spaur an Karl Wilhelm Ferdinand Unzelmann. Mainz, 22. März 1788. Samstag

S. habe den Auftrag, U. bekannt zu machen, er möge seine Reise nicht fortsetzen. Christ und Mende würden kommen, auch komme Koch bald. Mit Tabor werde man sprechen. U. solle seine Koffer zurückholen. Man werde U. nicht gehen lassen, in drei Tagen werde die Bühne eröffnet werden. An Tabor sei bereits eine Weisung ergangen.

Von Karl Wilhelm Ferdinand Unzelmann an Johann Jakob Engel. Frankfurt am Main, 24. März 1788. Montag

U. habe gestern vom Grafen v. Spaur beiliegendes Schreiben erhalten. U. warte schon 4 Tage auf den Pass. Heute habe U. abreisen wollen. U. warte ab, was der König und die Generaldirektion unternehmen werden. U. habe den Vertrag unterschrieben.

Von Karl Wilhelm Ferdinand Unzelmann an Joseph Lanz. Frankfurt am Main, 24. März 1788. Montag

L.s Zaudern mit dem Zoll- und Akzisepass bereite U. große Schwierigkeiten. U. warte schon acht Tage auf Koch, niemand wisse, wo er ist. U. müsse jetzt warten, was der König und die Generaldirektion unternehmen. Der Hof und die Theaterdirektion machen U. jetzt verlockende Angebote. L. möge die 3 Koffer vorläufig in Verwahrung nehmen. Die Ankunft werde sich um 14 Tage verzögern. L. solle schreiben, ob die Absprachen hinsichtlich der Debüts eingehalten werden. - L. möge den beiliegenden Brief an Prof. Engel geben, auch den Brief von Spaur.

Von Karl Wilhelm Ferdinand Unzelmann an Johann Friedrich vom und zum Stein. Frankfurt am Main, 24. März 1788. Montag

U. habe vor einiger Zeit mit der Berliner Theaterdirektion einen Vertrag geschlossen, sobald sein hiesiges Engagement zu Ende sei, nach Berlin zu kommen. U. habe daraufhin seine Effekten nach Berlin geschickt und habe am 22. abreisen wollen. U. sei kaum in Frankfurt gewesen, als er einen Brief erhalten habe, seine Reise nicht fortzusetzen und einen neuen Vertrag mit dem Hofrat von Tabor abzuschließen, weil die Mitglieder, die für U. und seine Frau nach Mainz kommen wollten, abgesagt hätten. Da die neuen Schauspieler aus Riga und auch Koch noch nicht hier seien, sehe sich U. verpflichtet, in Mainz, wo das Publikum immer Gnade gezeigt habe, zu bleiben. S. möge sich verwenden, den Berliner Kontrakt wieder zu lösen, um dem Wunsch des hiesigen Publikums nachkommen zu können.

Von Felix Heinrich Graf von Spaur an Karl Wilhelm Ferdinand Unzelmann. Mainz. 24. März 1788. Montag

Man habe es für nötig gehalten, dass U. an den preußischen Gesandten schreibe, dass man U. nicht fortlassen wolle. Der Hof habe das in U.s Namen bereits erledigt. Tabor sei daraufhin gestern vergnügt abgereist.

Von Karl Wilhelm Ferdinand Unzelmann an Joseph Lanz. Frankfurt am Main, 28. März 1788. Freitag

Sei es der Berliner Direktion wirklich daran gelegen, das U. und seine Frau nach Berlin kommen, so müsse sie darauf bestehen. Die drei geschickten Koffer, die im Besitz der Direktion seien, hätten einen Wert von 5000 Reichstalern. U. erwarte eine entscheidende Antwort.

Von der Generaldirektion an Karl Wilhelm Ferdinand Unzelmann. Berlin, 31. März 1788. Montag

Man habe mit äußerstem Befremden und Missfallen aus U.s Brief vom 24. zur Kenntnis genommen, dass sich die Abreise verzögere. Die Direktion bestehe darauf, dass U. und seine Frau die Reise sofort antreten. Der Kurfürst von Mainz habe keinen Anspruch auf U., vielmehr werde die Generaldirektion und der König ihr Recht behaupten. Das Schreiben ist von Beyer, Ramler und Engel unterzeichnet.

Von Karl Wilhelm Ferdinand Unzelmann an Joseph Lanz. Frankfurt am Main, 1. April 1788. Dienstag

U. warte auf Briefe von der Generaldirektion und wolle dann sofort abreisen. Tabor sei in schrecklicher Verlegenheit gewesen, zumal Koch noch nicht da sei. Ein gewisser Dizel von hier sei plötzlich, vermutlich in schlechter Absicht, nach Berlin gereist. Frankenberg habe geschrieben, dass Lippert schon in Berlin debütiert habe. U.s Frau habe sich darüber gefreut.

Von Joseph Lanz an Karl Wilhelm Ferdinand Unzelmann. Berlin, 1. April 1788. Dienstag

Die Verzögerung des Passes sei an allem Schuld. U. habe seine Briefe an L. so unbestimmt geschrieben. U. schicke den Freipass. U. könne die gedruckten Arienbücher zu Nina verkaufen. Das Berliner Publikum erwarte U. und seine Frau. L. habe sich für die U.s eingesetzt, andere Schauspieler seien abgewiesen worden. Professor Engel habe die besten Stücke für die U.s ausgewählt und zurückgehalten. Die Stücke zum Debüt seien einstudiert worden. Die Berliner Direktion habe gültige Beweise, dass U. frei war und nicht gezwungen worden sei. Tabor und der Hof hätten U.s Verdienste früher belohnen können. U. werde in Berlin erwartet, man bestehe auf Einhaltung des Vertrages.

Von Johann Jakob Engel an Karl Wilhelm Ferdinand Unzelmann. Berlin, 1. April 1788. Dienstag

E. warne U. vor Unterhandlungen mit der Mainzer und Frankfurter Direktion. Es sei ein Fehler der dortigen Direktionen, nicht früher mit U. verhandelt zu haben. Jetzt sei es zu spät. U. schade sich. Das Berliner Publikum und die Direktion würden empfindlich reagieren. Der Graf Spaur könne nichts ausrichten. Dass der Graf nur einen Augenblick an einen Erfolg denke, erkläre sich E. nur mit des Grafen Enthusiasmus für die Kunst. U. möge die Reise in Gottes Namen antreten.

Von Karl Wilhelm Ferdinand Unzelmann an Joseph Lanz. Frankfurt am Main, 8. April 1788. Dienstag

So eben erhalte U. Briefe von der Generaldirektion, von Engel und von L. Morgen werde U. gewiss abreisen. L. möge ein Quartier besorgen. Empfehlungen an Engel.

Von Karl Wilhelm Ferdinand Unzelmann an Joseph Lanz. Frankfurt, 10. April 1788. Donnerstag

U. habe L.s Brief vom 5. empfangen. U. und seine Frau werden bis 17. oder 18. in Berlin eintreffen.

Von Karl Wilhelm Ferdinand Unzelmann an die Generaldirektion. Berlin, 1. Mai 1788. Donnerstag

U. bitte um Erstattung seiner Auslagen für folgende Musikalien: Betrug durch Aberglauben, Cosarara oder Lilla, Ferdinand und Clärchen, Der Barbier von Sevilla und Alexis und Justine. U. bekomme dafür 86 Reichstaler und 8 Groschen. Des Weiteren habe U. 200 Reichstaler an Reisekosten gehabt. Das Meiste habe die Fracht gekostet. Da aber die Fracht vor allem aus Kleidern bestehe, die U. und seine Frau auf der Bühne tragen würden, denn sie würden nur ihre eigenen Kleider tragen, bitte U., die Frachtkosten zu erstatten. - Dank für den versprochenen Vorschuss.

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