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Übersicht der Korrespondenz im Jahr 1788

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Von Joseph Lanz an die Generaldirektion. Berlin, 13. Januar 1788. Sonntag

L. habe an Herrn und Frau Unzelmann den Vertrag geschickt. Des Weiteren seien folgende Briefe, die L. beilege, eingetroffen: 1. Ein Brief von Mattausch, dem L. schon geantwortet habe. 2. Ein Brief von Musikdirektor Mayer von der Dietrich'schen Gesellschaft, dessen Frau Bravoursängerin sei. 3. Ein Brief vom Schauspieler Emerich. - Unter dem Brief eine von Beyer, Engel und Ramler unterzeichnete Antwort in Betreff des Engagements neuer Schauspieler. Erwähnt werden die Sängerin Boeheim, der Sänger Mayer, der Schauspieler Emrich. Lanz soll an sie Briefe schreiben.

Von Karl Wilhelm Ferdinand Unzelmann an Joseph Lanz. Mainz, 24. Januar 1788. Donnerstag

Schickt den unterschriebenen Vertrag. U. erwarte jeden Augenblick die Niederkunft seiner Frau. U. wolle wissen, ob seine Frau Kleider mitbringen könne, auch hätten sie Pariser und Dresdner Porzellan.

Von Joseph Lanz an die Generaldirektion. Berlin, 25. Januar 1788. Freitag

L. schickt den unterschriebenen Vertrag von Herrn und Frau Unzelmann. Das im Vertrag festgesetzte Reisegeld müsse bald nach Mainz oder Frankfurt geschickt werden. Den Brief von Emerich bitte L. mit der Anweisung, was zu antworten sei, zurück.

Von Karl Wilhelm Ferdinand Unzelmann an Joseph Lanz. Mainz, 31. Januar 1788. Donnerstag

U. habe bisher vergeblich auf eine Antwort auf seinen Brief gewartet, in dem er über sein und seiner Frau Debüt schrieb. U. wisse auch nicht, ob er die vorgeschlagenen Opern mitbringen solle. Den Kontrakt habe er erhalten und schicke ihn unterschrieben zurück, sobald seine Frau glücklich niedergekommen sei, was täglich erwartet werde. Mit den zugesagten 100 Dukaten Reisegeld komme U. nicht aus. U. habe 16 große, schwere Koffer und der Fuhrmann verlange für die Fracht bis Berlin 200 Reichstaler. Die Fracht mache sich bezahlt für Berlin. U.s Garderobe habe einen Wert von 600 Florin. Dabei seien die Sachen seiner Frau nicht mitgerechnet. Ganz Frankfurt und Mainz könnten bezeugen, dass er nicht aufschneide. L. möge dafür sorgen, dass U. noch 100 Reichstaler dazubekomme. U. wundere sich, dass Professor Engel, den U. schätze, ihn nicht mit einem Schreiben beehrt habe.

Von Johann Engel an Johann August Arnold von Beyer. Berlin, 8. Februar 1788. Freitag

E. scheine es notwendig, dass B. den beiliegenden Brief von Herrn Unzelmann zur Kenntnis nehme. Mit Unzelmann scheine es nicht ganz richtig zu sein.

Von Karl Wilhelm Ferdinand Unzelmann an Joseph Lanz. Mainz. 19. Februar 1788. Dienstag

Der Kontrakt sei schon am 24. Januar unterschrieben worden. Die Fracht wolle U. an Lanz nach Berlin adressieren. L. möge 20 Louis d'or beschaffen. U.s Frau sei heute entbunden worden.

Von Karl Wilhelm Ferdinand Unzelmann an Johann Jakob Engel. Mainz, 22. Februar 1788. Freitag

U. werde folgende Partituren mit Vergnügen besorgen: Richard Löwenherz. Das Stück sei in Mainz mit dem größten Beifall gegeben worden. U. und seine Frau seien darin schon aufgetreten. U. wünsche, in dem Stück in Berlin den blinden Blondel zu spielen. Publikum und Kasse würden gewinnen. Die Partituren von Lilla und Barbier von Sevilla kosten 7 Carolin. Was die französischen Stücke anbetreffe, werde man sich einigen. - Es folgen Ausführungen über das Debüt von U.s Frau. Sie wolle Nina, Röschen und Jurist und Bauer spielen. Des Weiteren Franziska in Viktorine und Ophelia im Hamlet. U. wünsche, bei der Gelegenheit den Hamlet zu spielen. Zu U.s Debüt wünsche er den Ruhberg in Ifflands Bewusstsein, den Kaspar der Thorrigner, Marquis Posa in Don Carlos und Blondel in Richard Löwenherz. Mann wolle in neuen Stücken debütieren, um nicht verglichen zu werden. Das Publikum habe sonst immer Vorurteile. Ifflands neustes Stück sei fertig, U. könne es mitbringen. U. werde über Lanz die Stücke schicken.

Von der Generaldirektion an die Haupttheaterkasse. Berlin, 28. Februar 1788. Donnerstag

Infolge des mit Herrn und Frau Unzelmann geschlossenen Kontrakts erhalten die Schauspieler 20 Friedrich d'or Reisegeld und 56 1/2 Friedrich d'or Vorschuss Die Haupttheaterkasse möge an Lanz eine Assignation ausstellen.

Von Joseph Michael Boeheim an Friedrich Wilhelm II. von Preußen. Berlin, 28. Februar 1788. Donnerstag

B. habe sowohl am Theater in Breslau als auch in Berlin gespielt und sei vielleicht dem König bekannt. Jetzt sei B. in Frankfurt am Main. Nach den merkwürdigen Veränderungen, wodurch der König dem deutschen Schauspiel einen unverkennbaren Wert gegeben habe, wolle B. zusammen mit seiner Frau wieder nach Berlin zurück. B. sei deshalb nach Berlin gekommen, um bei der Direktion um ein Engagement zu bitten.

Von Friedrich Wilhelm II. von Preußen an die Generaldirektion. Berlin, 1. März 1788. Samstag

FW II. überlasse es der Direktion, ob sie den Schauspieler Boeheim, dessen Gesuch FW II. beilege, mit Nutzen gebrauchen könne.

Von Karl Wilhelm Ferdinand Unzelmann an Joseph Lanz. Mainz, 8. März 1788. Samstag

U. wolle in der Karwoche abreisen, wenn es die Gesundheit seiner Frau erlaube. U. lege die Spezifikation über den Inhalt der Koffer und Ballen bei. Des Weiteren Aufzählung des Porzellans. U. habe Engels Brief erhalten und sogleich beantwortet. Es stehe fest, dass U.s Frau in der Oper Nina auftrete. Sie wünsche auch die Rosine zu spielen (Der Jurist und der Bauer). L. möge das Stück Das Bewusstein liegen lassen. U. freue sich auf die Rolle des Ruhberg. U. empfehle auch Richard Löwenherz.

Von Karl Wilhelm Ferdinand Unzelmann an Joseph Lanz. Mainz, 14. März 1788. Freitag

Auf die im letzten Brief gestellte Frage, ob L. etwas für U. tun könne, frage U., ob er die 250 Exemplare von der Oper Nina, die U. besitze, an der Kasse verkaufen könne. Das Porzellan wolle U. noch in Mainz lassen. L. möge sich nach einem Quartier in der Straße Unter den Linden umsehen. U. habe drei Koffer vorausgeschickt.

Von Joseph Lanz an die Generaldirektion. Berlin, 17. März 1788. Montag

Schickt den letzten Brief von Unzelmann, aus dem hervorgehe, dass U. reise, sobald es die Gesundheit seiner Frau erlaube. Des Weiteren liege eine Spezifikation über den Inhalt der Koffer bei.

Von der Generaldirektion an die Oberfinanz-, Kriegs- und Domänendirektion. Berlin, 18. März 1788. Dienstag

Behandelt Fragen des Engagements von Herrn und Frau Unzelman, vor allem geht es um den Transport der von U. nach Berlin zu bringenden Gegenstände. Man bitte um einen Pass, damit die Utensilien zollfrei transportiert werden können. Dem Brief liegt eine Liste der zu transportierenden Gegenstände bei. Der Entwurf ist von Beyer, Ramler und Engel unterzeichnet.

Von Karl Wilhelm Ferdinand Unzelmann an Joseph Lanz. Berlin, 20. März 1788. Donnerstag

U. reise morgen von Mainz ab. Da die Wege schlecht seien und U. seine Frau schonen müsse, werde er langsam reisen und erst am 28. oder 29. in Berlin sein. Die Reise sei sehr teuer und U. habe seit fünf Wochen keine Gage. U. hoffe, dass die Berliner Direktion ihn unterstütze. U. habe bisher gut und bürgerlich leben können. U. hoffe, dass es mit seiner Ökonomie vorwärts und nicht zurück gehe. - Herr Koch sei ein Windbeutel, der U.s Abreise nicht verhindern könne, wenn es der Hof nicht tue. Don Carlos bringe U. mit. Die Kopien seien bezahlt.

Von der Oberfinanz-, Kriegs- und Domänendirektion an die Generaldirektion. Berlin, 20. März 1788. Donnerstag

Die Oberfinanz-, Kriegs- und Domänendirektion übermittele hiermit den für den Schauspieler Unzelmann erbetenen Frei-Paß zum Transport von Unzelmanns Sachen. Dem Schreiben liegt eine Kopie des Passes bei, in dem die Zollfreiheit der dort einzeln aufgeführten Koffer und Kisten angeordnet ist. Die Kopie stammt von Jacobi.

Von Felix Heinrich Graf von Spaur an Karl Wilhelm Ferdinand Unzelmann. Mainz, 22. März 1788. Samstag

S. habe den Auftrag, U. bekannt zu machen, er möge seine Reise nicht fortsetzen. Christ und Mende würden kommen, auch komme Koch bald. Mit Tabor werde man sprechen. U. solle seine Koffer zurückholen. Man werde U. nicht gehen lassen, in drei Tagen werde die Bühne eröffnet werden. An Tabor sei bereits eine Weisung ergangen.

Von Karl Wilhelm Ferdinand Unzelmann an Johann Jakob Engel. Frankfurt am Main, 24. März 1788. Montag

U. habe gestern vom Grafen v. Spaur beiliegendes Schreiben erhalten. U. warte schon 4 Tage auf den Pass. Heute habe U. abreisen wollen. U. warte ab, was der König und die Generaldirektion unternehmen werden. U. habe den Vertrag unterschrieben.

Von Karl Wilhelm Ferdinand Unzelmann an Joseph Lanz. Frankfurt am Main, 24. März 1788. Montag

L.s Zaudern mit dem Zoll- und Akzisepass bereite U. große Schwierigkeiten. U. warte schon acht Tage auf Koch, niemand wisse, wo er ist. U. müsse jetzt warten, was der König und die Generaldirektion unternehmen. Der Hof und die Theaterdirektion machen U. jetzt verlockende Angebote. L. möge die 3 Koffer vorläufig in Verwahrung nehmen. Die Ankunft werde sich um 14 Tage verzögern. L. solle schreiben, ob die Absprachen hinsichtlich der Debüts eingehalten werden. - L. möge den beiliegenden Brief an Prof. Engel geben, auch den Brief von Spaur.

Von Karl Wilhelm Ferdinand Unzelmann an Johann Friedrich vom und zum Stein. Frankfurt am Main, 24. März 1788. Montag

U. habe vor einiger Zeit mit der Berliner Theaterdirektion einen Vertrag geschlossen, sobald sein hiesiges Engagement zu Ende sei, nach Berlin zu kommen. U. habe daraufhin seine Effekten nach Berlin geschickt und habe am 22. abreisen wollen. U. sei kaum in Frankfurt gewesen, als er einen Brief erhalten habe, seine Reise nicht fortzusetzen und einen neuen Vertrag mit dem Hofrat von Tabor abzuschließen, weil die Mitglieder, die für U. und seine Frau nach Mainz kommen wollten, abgesagt hätten. Da die neuen Schauspieler aus Riga und auch Koch noch nicht hier seien, sehe sich U. verpflichtet, in Mainz, wo das Publikum immer Gnade gezeigt habe, zu bleiben. S. möge sich verwenden, den Berliner Kontrakt wieder zu lösen, um dem Wunsch des hiesigen Publikums nachkommen zu können.

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