Von Joachim Friedrich Alborn an Friedrich Wilhelm III. Berlin, 13. Oktober
1801. Dienstag
Bittschrift an den König, in dem A. einen Kreditorzu finden hofft:
Alborn habe mit fünfundzwanzig Jahren eine Frau
geheiratet, der es nicht in den Sinn gekommen sei, dass sie eine
Wirtschaft zu führen gehabt habe. A. sei ein umgänglicher Mensch, aber es habe
nichts genützt: Sie ging vom Müßiggang zur Schwelgerei über, so das ich
mich genöthigt sah mich mit ihr zu trennen, was Bekannte zunächst
verhinderten, so dass die Ehe insgesamt sieben Jahre dauerte und ihr ein
Sohn entsprang. A. habe im
Nationaltheater auch nachts gearbeitet und
10 Taler monatlich verdient, doch habe dies nicht ausgereicht, den Lebenswandel
der dem Trunk verfallenen Frau zu bezahlen. Schließlich habe er die Scheidung
eingereicht und sei nach einem Jahr und neun Monaten geschieden worden. Auch
seines Sohnes wegen habe er wieder geheiratet, eine Frau, die zwar arm aber gutartig sei, doch
sei er mit 165 Talern völlig überschuldet, da er von seinen zehn Talern diese
nicht abbezahlen könne. Selbst einer armen alten Witwe, die ihm aus der Not
geholfen habe, schulde er 25 Taler; sie drohe nun selber in Not zu geraten. A.
bitte den König um ein Darlehen in Höhe
seiner Schuld, die er mit zwanzig Talern jährlich zuzüglich der Zinsen
abzutragen verspreche.