Von Bartolomeo Verona. Berlin, 29. April 1803. Freitag

Wie V. in seinem letzten Brief geschrieben habe, habe er keinen anderen Wunsch als I. So könne das Stück am 20. Mai gegeben werden. V. habe bereits an Herrn Pauly geschrieben, was zu veranstalten sei, um zum Abschluss zu kommen, und ihn gebeten, ihm I.s Entscheidung zu übermitteln. Als Künstler habe er ihm klarmachen müssen, dass das Stück geopfert würde und dass man allein im ersten Akt als Künstler handeln würde, so dass das Publikum ohne weitere Erklärung erkennen könne, dass es nicht V.s Schuld sei, wenn das Stück nicht gefalle. Da I. sich aufgrund seiner vielen Beschäftigungen nicht mit den Einzelheiten befassen könne, sei es notwendig, dass er seine Untergebenen anweise, seinen Befehlen so zu folgen, wie V. es tue. V. halte den Erfolg für möglich, doch dürfe die für die Maschinerie notwendige Zeit nicht verkürzt werden. Wenn die Bauten nicht abgeschlossen würden, könne das Stück erst im nächsten Jahr gegeben werden. Wenn die Öfen im großen Atelier nicht im April wiederhergestellt würden, habe V. Pauly in Gegenwart von Langhans und Glatz gesagt, könne das Stück erst im nächsten Winter gegeben werden. Angesichts seiner bevorstehenden Reise müsse V. dem gegenwärtigen Zustand, in dem es an allem mangle, ein Ende setzen. Derzeit sei der Dekorateur dem Maschinisten unterworfen, während doch der Maschinist dem Dekorateur vorausgehen müsste, damit jener malen könne. V. könne also nicht dafür einstehen, dass das Stück in seinem vollen Glanz gegeben werde. Glatz, der sein Schüler sei, bringe V. um, verspreche alles und halte nichts. Ein ganzes Jahr habe er an seiner sogenannten Gloire gearbeitet. Wenn I. das Stück am 20. spielen wolle, so würde V. es unter der Bedingung ermöglichen, dass Glatz nicht daran beteiligt werde. V. sei bereit, seine Reise zu verschieben, doch würde er keinen von I.s Unterstellten schonen, auch Glatz nicht. In diesem Fall bäte er I., seine Anordnung in Bezug auf Neuartigkeit und Pracht zurückzuziehen und bei einfachen Dekorationen zu bleiben.

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* nicht vollständig edierte Akte

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