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Regest: Im August seien an den Hoftheatern folgende neue Werke gespielt worden: 12.: Madame Koberwein aus Breslau sei im Stück Das Schmuckkästchen [= Die Stricknadeln] aufgetreten, sie habe nicht missfallen. 19.: Unbesonnenheiten, trotz des Spiels von Weidmann werde das Stück eines Unbekannten das Schicksal haben, gleich zu sterben. Wegen des Geldmangels nehme die Direktion jetzt Stücke von Studenten und anderen. Diese Ausgeburten würden dann nur einmal oder zweimal gespielt. 14.: Die Deutschen Kleinstädter. Die Koberwein habe mit Glück gespielt. 17.: Apollo als Hirt. Ballett von Gallet. Herr und Madame Coralli seien mit geteiltem Beifall aufgenommen worden. 19.: Der Ersatz mit Madame Koberwein. 24.: Die Jäger mit Madame Koberwein, die sehr gefallen habe. An diesem Tage habe sich der Theaterdiener Jakob Ostenrieder kurz vor der Probe von Die Jäger erschossen. Er sei verschuldet gewesen. 28.: Die heftige junge Frau von Sonnleithner. Der Baron habe La jeune femme colère in Paris gesehen und spreche mit Entzücken davon. Das Stück mache kein Glück. Man glaube, dass der deutsche Schauspieler in dem Konversationsstück das Runde, Gewandte, Belebende des französischen Schauspielers nicht besitze. Die deutsche und die italienische Oper haben bis 16. Ferien gehabt. -Theater an der Wien: 10.: Vestas Feuer, eine große Römische Oper von Schikaneder, Musik von Weigl. Das Werk habe gefallen und sei schon 14 Mal gegeben worden. Diese Oper und Swetards Zaubertal würden das Theater füllen. 22.: Das Mädchen als Husar. Große Pantomime. Man habe für dieses Werk viele Proben, die über acht Stunden gedauert hätten, gehalten. Man habe jedoch in Wien noch keine solch abscheuliche Absurdität auf ein „regelmäßiges Theater“ gebracht. 15.: Das Fischermädchen von Neustadt von Stegmayer habe gefallen. - 27. und 28. Lodoiska, in diese von Cherubini dirigierte Oper habe man neue Gesangsstücke eingelegt. Allgemeiner Beifall. - 31.: Der Besuch nach dem Tode von Guttenberg habe sehr missfallen, offenbar mag solche Besuche keiner. - Im Leopoldstädtischen Theater: 2.: Der Mohr von Semegonda gefalle den Wienern. - 10.: Das Nixenreich werde sehr oft gegeben. - 29.: Telemach belustige die Wiener. - Es folgen „Reflexionen“ über das Wiener Theater: Zu den Gagen von bestimmten Sängern und Cherubini, die mehr bekämen als die deutschen Schauspieler zusammen. Braun habe seinen Bruder Joseph als Stellvertreter ernannt, da Braun seine Güter beaufsichtigen müsse. Erwähnung von Sonnleithner, Brockmann, Leifer und Krüger. - Swetards Zaubertal könne I. für 9 Kreuzer haben. Lange habe in Graz sehr gefallen, Ballettmeister Gallet gehe ab.

Zitierhinweis

Von Friedrich Karl Sannens. Wien, 3. September 1805. Dienstag (Regest). In: August Wilhelm Ifflands dramaturgisches und administratives Archiv. Digitale Edition, hg. v. Klaus Gerlach. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Berlin. Version 10 vom 28.08.2020. URL: https://iffland.bbaw.de/v10/A0008516


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