Regest:
Es ist S. unerklärlich, dass I. auf einen Brief von Pálffy vom 6. Januar d. J. nicht geantwortet hat, obwohl das
Angebot ebenso vorteil- wie schmeichelhaft war. Da es sein kann, dass Der Brief ist in der Akte tatsächlich nicht
erhalten.
[Schließen]der Brief verloren gegangen ist, so hat S. den Auftrag erhalten, das Angebot zu wiederholen: Die
Direktion des Theaters an der Wien lädt I. für Mai und Juni zu einem Gastspiel mit dreißig Gastrollen ein, wobei
sie für jede Rolle 30 Dukaten in Gold bietet. I. müsse nur jeden zweiten Tag
spielen, so dass Erholung jeweils gewährleistet sei. „Zu einer freyen
Einnahme würde man sich, wie ich glaube, auch verstehen, welche Ihnen dann
ebenfalls gegen 4000 Dukaten abwerfen würde.“ Falls I.
verhindert sein sollte, bittet man um eine rasche Antwort, damit man
entsprechend neu planen kann. Da S. fürchtet, dass sein Bericht für Januar, den
er zu Anfang diesen Monats abschickte, den Ort seiner Bestimmung nicht erreicht
hat, fasst er hier das Wesentliche noch einmal zusammen: Im Hoftheater wurde
gegeben: am 1.1. Der leichtsinnige Lügner von
Schmidt, ohne großes Glück, am 11.1.
Hedwig von Körner (das Stück gefiel bis auf einige grelle Szenen), am 25.1.
Welche ist die Braut? von Madame Weißenthurn Da sie I. das Stück ohnehin zuschickt,
braucht S. über den Inhalt nichts zu sagen. Es gefiel, insbesondere einige
Stellen mit Ausfällen gegen den Sammler und
Beobachter. Das hieß den Zeitschriften den
Fehdehandschuh hinwerfen. Der Sammler replizierte mit Plagiatsvorwürfen, auf die
Madame Weißenthurn antwortete. Im Theater
an der Wien gab es Zriny von Körner und Der
Schusterfeyerabend, eine possenhafte Oper aus der Leopoldstadt. Neben
Polawsky, der nach Prag zurückgehe, führt S. weitere Abgänge und
Todesfälle aus dem Ensemble auf. Die neue komische Oper Die vornehmen Wirthe, deren In der Akte nicht erhalten.
[Schließen]Zettel er beilegt, hat sehr gefallen und ist wirklich allerliebst.
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