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Regest:
Entschuldigt sich wegen der verspäteten Antwort. S. habe erst Informationen über
die Theaterneuigkeiten
Wiens sammeln müssen. S. habe ein
Verzeichnis aller in den drei letzten Monaten aufgeführten Stücke angefertigt.
In Zukunft wolle er jeden Monat schreiben. Zum Theater an der Wien: Die Gefangene aus dem Französischen von
Seyfried, Musik von Cherubini hätten ziemlich gefallen. Das Narrenhaus habe einige Abende hindurch
Unterhaltung gewährt. Johanna nach dem
Französischen von Seyfried und Musik
von Méhul habe gefallen. Spaß und Ernst von Schikaneder sei nicht übel. Pfändung und Personalarrest von Schikaneder und Teuber, die Musik habe missfallen. Doktor Guldenschmitt habe nicht gefallen. Der kleine Page nach dem Französischen von
Seyfried und der Musik von
Gallenberg sei durchgegangen.
Tod und Lebendig sei tot zur Welt
gekommen. Die Pagenstreiche von Kotzebue hätten nur für wenige Vorstellungen
ausgereicht. Die tiefe Trauer, Musik von
Berton, sei nur Spiel gewesen.
Die Paläste von Russland von Reinbeck seien nur einmal gelaufen. Die Soldaten konnten nicht den zehnten Teil
des Hamburger Erfolgs erringen. Ariodan, Musik von Méhul, sei trotz prächtiger Kleider und der Musik nur viermal
gegeben worden. Das Portrait nach dem Tode
des Dieulafoy habe nur Wenigen gefallen.
List vermag alles sei schon vergessen.
Tante Aurora nach dem Französischen des
Longchamp, Musik von Boieldieu, habe nicht gefallen. Die Zuordnung zu C. M. Heigel ist
fraglich.
[Schließen]Das Stück
Der Perückenstock habe dasselbe Los gehabt.
Die Kammerpagen des Villiers, Musik Isouard, ebenfalls. Ein gewisser Herr
Kuditsch, ein vom Brünner Theater engagierter Schauspieler,
sei zum ersten Mal im Graf von Waltron, in
Lanassa und in Rollas Tod aufgetreten. Er habe eine schöne Figur und viel Talent.
Ausgebildet würde er für ein großes Theater in Betracht kommen. Der Seelenverkäufer von Schildbach sei schlecht gelaufen. Madame
Renner sei im Spiegel von Arkadien mit Beifall aufgetreten. Die Ähnlichkeit von Duval und Della Maria sei
öfter gegeben worden. Liebe auf der Post
von Picard habe kein Glück gemacht. Herr
Identifizierung der Person unsicherKrebs, erster Tenorist,
habe als Tamino in der Zauberflöte nicht
gefallen. Herr Quandt, ehemaliger
Schauspieldirektor in Bamberg, habe
als General in den Soldaten allen Kennern
gefallen. Zitterbart wollte ihn für seine Bühne, Quandt hätte jedoch ein Engagement in Frankfurt angenommen. Samori von Huber und
Vogler habe sich keine gute Aufnahme
verschaffen können. Der junge Herr von Morowitz
aus Leoben von Gewey habe
missfallen. Die Scheidewand mit der Musik
von Fischer habe wenig Wirkung gemacht.
20000 Thaler von Dorvigny habe auch keine bessere Aufnahme
gefunden. Am 5. Juni habe Herr Ludwig
Porte mit seiner Gesellschaft von Seiltänzern und Luftspringern
gespielt. Er bekomme 1000 Dukaten für drei Monate und spiele dreimal in der
Woche. Porte bringe Geld ein. Die zwei Grenadiere
hätten ziemlich gefallen. Die treuen Bürger
von Schlenkert hätten ganz missfallen.
Die Ehemänner nach der Mode mit Musik
von Seyfried seien mit heiler Haut
davongekommen. I. sehe aus diesem Verzeichnis, dass das Theater an der Wien
fleißig gewesen sei. Man habe die Absicht gehabt, dieses Theater auch zum
Hoftheater zu machen, das sei aber nicht geschehen. Es würden dem Theater
Reformen bevorstehen, denn es sei nicht gelungen, trotz Aufwand und Mühen, Geld
einzubringen. Der Zustand der Kasse sei
bedenklich. Ein Ludwig Porte
und andere Coups seien der Beweis. Herr Sonnleithner sei nicht der Mann, dem Vorurteil, das man gegen
dieses Theater habe, entgegenzuarbeiten. Die öffentliche Meinung traue ihm wenig
zu. Herr Caché sei wegen Sonnleithner nicht gekommen. Man habe Schikaneder von seinem Tuskulum in Nußdorf zurückholen können. Sonnleithner
trete Ende Juli ab. Herr Weidmann trete am
4. Juli in Die unmögliche Sache auf. - Die
Hoftheater: Mai: Der Ton unserer Zeit habe
missfallen. Aline, Königin von Golkonda
habe wegen der Handlung und der Musik gefallen. Der Sänger Vogel habe große Wirkung gemacht. Hab' ich nicht Recht sei matt und gedehnt
gewesen. Der Dienstfertige habe sehr
missfallen. Der Papagoy von Kotzebue habe nicht gefallen. Verwirrung ohne Laster habe nicht gefallen.
Der Kosakenoffizier von Dumonchau habe nicht missfallen. Madame
Renner, Hofschauspielerin in
München, sei im Mädchen von Marienburg aufgetreten. Sie habe
gefallen, sie sei eine praktische Schauspielerin, leider nicht mehr jung. In
Die Langmuth des Titus sei Viktoria Sessi, die Schwester der Baronin Natorp, aufgetreten. Sie habe
Aufmunterung erhalten. Eine dritte
Schwester gehe nach London.
Zu weiteren Auftritten von Madame Renner. Mitgefühl von Treitschke und
Wranitzky habe äußerst missfallen. List gegen Mißtrauen habe Frau Renner mitgebracht. Es habe Beifall
erhalten. Herr Crescentini sei zum
ersten Mal in Romeo e Giulietta
aufgetreten. Der Sänger und die Oper hätten sehr gefallen. Zum Vorteil von Herrn
Brizzi seien die Kantate Eloïse und Abéllard von Paër und Der
Götterbund in Österreich von Kapellmeister Trento gegeben worden. Madame Renner spielte zum vierten Mal in Die Hagestolzen, ihre fünfte Rolle spielte sie in
List gegen Mißtrauen. Die Renner solle
am Hoftheater engagiert werden, wenn der Kurfürst ihren Vertrag löst. Madame Eigensatz sei am 16. in Die
Hagestolzen aufgetreten. Man habe sie herausgerufen. Herr Leißring aus Lemberg habe in den stillen
Wassern gespielt. Herr Eckard aus
Prag habe im Besuch und in Dienstpflicht gespielt.
Als Besuch habe man es ihm verziehen. - Juni: Der Kastrat Crescentini spielte Alonzo e Cora von Mayr zu seinem Benefiz. Das Stück sei
weniger wirkungsvoll gewesen als Romeo e
Giulietta. Es folgen detaillierte Ausführungen zum Vertrag von
Crescentini, der mehr als
irgendein deutscher Künstler verdiene. Das Mißverständnis von Madame Weißenthurn sei nicht ohne Wirkung gewesen. Der rechte Weg sei nicht so erfolgreich gewesen.
Deserteur und kindliche Liebe hätten gefallen. Die
Verwiesenen auf Kamtschatka (der umgemodelte Benjowsky), eine recht artige Oper von Duval, Musik von Boieldieu,
übersetzt von Treitschke, habe sehr
gefallen. Das Haus habe gelärmt. Herr Demmer sei in dieser Oper aufgetreten und habe viel Beifall
geerntet. Die Liebe in Spanien von
Baron Bilderbeck habe ein mittelmäßiges
Schicksal gehabt. Für den Namenstag des Vizedirektors studiere die Gesellschaft heimlich Henriette oder der Husarenraub. Heute trete
ein junger Schauspieler namens Identifizierung der Person unsicherKarschin auf, der von Staatsrat Faßbender empfohlen worden sei. Am 1. Juli würden die Ferien des
Burgtheaters anfangen. Ludwig Porte
und Konsorten würden das Kärntnertortheater weiterbespielen. Herr Brockmann sei sehr krank. Herr und Frau Roose würden
während der Ferien in Breslau, Herr
Klingmann in Grätz spielen. Herr Lange
gehe seiner Vergnügungen wegen nach Oberösterreich. Herr Koch habe keinen Plan, denn wegen der Krankheit
von Brockmann habe er keinen Urlaub
erhalten. Die Anderen blieben in Wien.
Herr Weidmann spiele im Theater an der Wien
im Neusonntagskind, den Modesitten und Röschen und Collas. Das Geschäft, das Baron Braun in Polen übernehmen
sollte, habe sich zerschlagen, wodurch er viel verliere, auch habe der Kaiser seinen jährlichen Zuschuss zum Hoftheater
von 43 000 Florin der Kasse entzogen. Das Publikum würde sagen: ein Iffland, den
man sehnlichst erwarte, hätte dem Theater ein neues Relief gegeben. Man sage,
dass Iffland einen Ruf nach Petersburg für
5000 Rubel erhalten habe. Weitere Bemerkungen über S.s. Honorar für seine
Berichte an I. Die Gebühr für die Kopie des Achilles habe S. noch nicht erhoben, weil er I.s Urteil über Moses abwarten wolle. Über die von I. aus
Wien mitgenommenen Stücke Das Rendezvous
und die Heurath aus Konvention habe I. sich
nicht geäußert, so das S. annehme, sie taugten nichts. Auch über Karl der Kühne und Der zerrissene Brief habe I. geschwiegen.
Jetzt schicke S. das Stück die Modepassion,
das auf dem Hoftheater gegeben würde. Es sei ein kleines niedliches Stück nach
der Folie du Jour von Boissy. Die beiden Teile des unruhigen Wanderers könne I. für 6 Dukaten
haben. Auch sei eine Bearbeitung des Georg
Barnwell zu haben. In Wien sei das Stück von der Zensur verboten,
obwohl es unter Maria Theresia gegeben
worden sei. Entschuldigung, dass S.s langer Brief, der nun ein Buch geworden
sei, I. viel Zeit raube und ihn von den Musen und der Verwaltung des Theaters
abhalte.
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