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| 1 Mein lieber Pauly!

Ich bin in Charlottenburg gesund heute vormittag angekommen, bin aber so fatiguirt, daß ich nicht nach der Stadt kommen werde, sondern mein Vater wird die Casse annehmen, ich habe Dir aber doch gerne Nachrichten von dem Director noch heute mittheilen wollen und deshalb fand ich die Veranlaßung zu diesem Schreiben.

Den Director habe ich gesund und wohl nach Potsdam gebracht und dort ist er um halb 4. Uhr abgereiset. Folgende Aufträge hat er mir noch an Dir gegeben.

1. Du sollst die Rolle des Cammerdieners in den 3. Gefangenen doch an Labes geben.

2. Du mögtest doch die Weber wenn sie neue Rollen erhält, zu Dir kommen lassen und solche mit ihr durchgehen.

3. Der Wittwe Neumann das Geld geben und ihr sagen daß der Sohn nach der Real Schule kommen soll, auch daß sie nicht weiter auf Geld rechnen kann.

4. Die Lese Probe von den 3 Gefangenen sollst Du doch gleich besorgen.

5. Ritzenfeldt mögtest Du doch fragen ob er nicht Unzelmanns Rolle im Kästchen mit Chiffer spielen will, er soll für jede Rolle 30 rt. haben.

6. Freitag soll der Dem: Weber gleich 2. neue Kleider machen, welche schon verabredet und bestellt sind.

7. Mögest du doch Herklots fragen ob er aus den 2 Opern die | 2 schlafenden Jungfrauen nicht eine machen kann.

8. Das Sternen mädchen mögtest Du doch selbst bearbeiten.

9. Armide ließ Weber übersetzen, du sollst doch aber die Decoration dazu nachsehen.

10. No: 7 soll für Eunickens , No: 8 für Hr: Unzelmann, No: 9 für Mad. Schick seyn, dies soll aber noch Geheimniß bleiben.

11. An der eisernen Maske sollst Du doch das was zu viel ist streichen, es dann aber lieber ausschreiben lassen und nicht durch gedruckte Bücher verteilen lassen, weil darüber zu viel gesprochen wird.

12. bitte ich Dir der Dem: Greum wißen zu lassen, daß die Frau Directorin ihr sagen läßt sie soll in ihrem Namen 2 neue Heringe an M. Unzelmann und 2 an Mad. Uhden so bald als möglich schicken.

Uebrigens läßt er allen noch vielmals grüßen, morgen mündlich mehr von mir

Dein
Freund
Jacobi

d. 4. Aug. 1804.

NB. Die Weber soll noch 3. rt. wöchentlich ad extraordinarium erhalten, weshalb ich aber erst mit ihr und Dir sprechen muß.

Zitierhinweis

Von Jacobi im Auftrag Ifflands an Pauly. Charlottenburg, 4. August 1804. Samstag. In: August Wilhelm Ifflands dramaturgisches und administratives Archiv. Digitale Edition, hg. v. Klaus Gerlach. Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften, Berlin. Version 1 vom 11.08.2017. URL: https://iffland.bbaw.de/v1/A0000464


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