An Johann Friedrich Ludwig Niethe. Berlin, 12. September 1801.
Samstag
Auf seine Vorschläge der im Neuen Palais in Potsdam am 20., 21. und 22. September zu spielenden Stücke habe I. abends um 11:00 Uhr Antwort
erhalten und antworte umgehend: am 20. werde also Der
Besuch von Kotzebue mit Ballett
gespielt. Für den 21. schlage er ein Stück von sich selbst vor. Entweder Selbstbeherrschung oder Der
Fremde. In Selbstbeherrschung würde
Madame Fleck für Madame Unzelmann spielen. Für den 22. schlage I. folgende
ernste Opern vor: Oedip und ein Ballett, Iphigenia mit Ballett, Dido ohne Ballett, Belmonte und
Constance ohne Ballett. Komische Opern: Don
Juan ohne Ballett, Der Talisman ohne
Ballett, Das unterbrochene Opferfest. I. setze
die Oper Der Baum der Diana nicht auf die Liste,
weil unter den Gästen der Herzog von
Braunschweig sei und diese Oper auf dem ehemaligen Theater in Braunschweig mit höchster Vollkommenheit gegeben worden sei. Da
der König dem Theater die Gnade erweisen
wolle, es mit der Fürstin von Turn und Taxis
am 16. September zu beehren, erwarte I. den Befehl, ob die Oper Dido oder Mudarra
gegeben werden solle. Es würde schwer fallen, Iphigenia oder Oedip zu geben, weil
das Königliche Corps de Ballet täglich für Potsdam proben müsse. N. möge wegen
der Balletts Bescheid geben, damit I. mit Baron von der
Reck Absprache treffen könne.