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Übersicht der Korrespondenz
mit August Wilhelm Iffland im Jahr 1807

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Von Auguste Caroline Ernestine Freiin von Goldstein. Berlin, 1. Oktober 1807. Donnerstag

G. wäre es lieber gewesen, wenn I. das Gehalt festgesetzt hätte. G. sei überzeugt, dass I. das Gehalt nach Maßgabe der Fähigkeiten ihrer Tochter und nach den Möglichkeiten des Etats festsetzen werde. G. bitte um eine wöchentliche Gage von 4 Reichstalern.

An Auguste Caroline Ernestine Freiin von Goldstein. Berlin, 6. Oktober 1807. Dienstag

G.s Tochter scheine Talent zu haben, wie es sich entwickeln werde, lasse sich nicht bestimmen, da dies von der inneren Bewährung, der Zustimmung des Publikums und von vielen Nebenumständen, die alle ein Ganzes bilden, abhänge. Die finanziellen Verhältnisse des Theaters lassen kein Engagement zu, I. wolle aber etwas für G.s Tochter tun. Die Tochter erhalte deshalb vom 10. Oktober 1807 bis 10. April 1808 ein Engagement zur Prüfung und Übung mit einem Gehalt von 4 Talern wöchentlich. Die Rolle der Gurli könne von der Tochter bald gegeben werden. I. rate von dem Namen Fräulein v. Goldstein ab, empfehle den Namen Demoiselle Stein. Die Tochter habe sich den Theatergesetzen zu unterwerfen. Alle Kleider, ausgenommen moderne, liefere die Direktion.

Von Auguste Caroline Ernestine Freiin von Goldstein. Kurz nach 6.Oktober 1807

G. und ihre Tochter danken für I.s Wohlwollen. I. möge der Schülerin freundschaftlich und offenherzig die Forderungen der Kunst im rechten Licht aufzeigen. - Die Tochter soll den Namen Steinau führen.

Von Auguste Caroline Ernestine Freiin von Goldstein und Klara Maria Aurora Freiin von Goldstein. Berlin, 7. Oktober 1807. Mittwoch

Bestätigung des Vertrages vom 6. Oktober 1807 in Betreff des Engagements von Klara Maria Aurora von Goldstein.

An Christoph Sigismund Grüner. Berlin, 11. Oktober 1807. Sonntag

I. könne G. leider nicht helfen, es schmerze I., das sagen zu müssen. Vormittags sei er stets bereit, G. zu empfangen.

Von Christoph Sigismund Grüner. Berlin, 12. Oktober 1807. Montag

G. dankt für I.s Brief und erwähnt Neuigkeiten von seinem Bruder, der verzweifelt sei. Der Bruder rate G. dringend, in Berlin zu bleiben. Des Bruders Schilderungen vom Zustand Polens seien schrecklich. G. wolle noch acht Tage hier bleiben, bevor er nach Danzig zurückreise, und wolle morgen um 9:00 Uhr zu I. kommen.

An Auguste Caroline Ernestine Freiin von Goldstein. Berlin, 14. Oktober 1807. Mittwoch

Die Tochter habe Anlagen zum guten, natürlichen Spiel, jedoch sei der Gebrauch der Stimme zu fein, zu hoch und müsse durch strenge Übung verändert werden.

Von Christoph Sigismund Grüner. Berlin, 17. Oktober 1807. Samstag

G. sei zurückgekommen und seine Reise nach Leipzig sei zwecklos gewesen. Das wenige Gute, das für die Restitution der Danziger Bühne zu hoffen war, befinde sich wankend und schwankend. Die auf der Messe kursierenden Nachrichten von Danzig seien schlimm, es herrsche große Teuerung und die Sterblichkeit sei hoch. Ein Danziger Bankier habe ihm abgeraten zurückzukehren, die Bühne würde nicht bis Ostern bestehen. Herr Opitz habe G. mehrere Engagegementsgesuche von Danziger Schauspielern gezeigt. Auch habe die Jagemann erzählt, dass die Danziger sich in Weimar beworben hätten. Sonderbar sei, dass der Danziger Direktor G. Vorwürfe mache, niemanden für die Bühne geworben zu haben. G. fühle sich wie Herkules am Scheideweg: er wisse nicht, ob er bleiben oder reisen solle.

Von Christoph Sigismund Grüner. Berlin, 27. Oktober 1807. Dienstag

G. reise als Geächteter zurück. I. möge ihn aus dieser Situation befreien und ihm einen Rat geben. G. habe auf Befehl des Danziger Bühnenadministrators Groddeck verschiedene Dinge in Ordnung gebracht. In Leipzig habe er eine Demoiselle Quentel, Verwandte des Münzdirektors Schlegel, kennengelernt und gebeten, mit nach Danzig zu gehen. Sie sei gekommen, schreibe jetzt aber, dass sie nicht mitreise, weil sie erfahren habe, dass das Danziger Theater unter aller Kritik sei. Das werfe ein schlechtes Licht auf ihn, G. werde als Hurenkolporteur bezeichnet.

Von Christoph Sigismund Grüner. Königsberg in der Neumark, Anfang November 1807

Berichtet von seiner beschwerlichen Reise mit Demoiselle Chodowiecky, die G. nach Danzig bringe. Bei Grünberg seien die Wagenräder gebrochen. Bei seiner Abreise habe G. erfahren, dass Herr Schadow I. Mademoiselle Quenzel empfohlen habe. G. erbitte das kleine Stück Die Theaterprobe, das in Danzig nicht bekannt sei. G. könne das Stück Kunstprobe anbieten.

Von Klara Maria Aurora Freiin von Goldstein. Berlin, 6. November 1807. Freitag

G. bitte um die versprochene Gage und wünscht eine neue Rolle.

Von Sigismund Christoph Grüner. Danzig, 24. November 1807. Dienstag

Die Erlaubnis, mit I. sprechen zu dürfen, sei ihm ein großer Trost. Die Lage des Danziger Theaters sei nicht so schlecht, wie sie sich in Berlin und Leipzig und in der Affaire um Demoiselle Quenzel gezeigt habe. Das Theater werde fast nur von der Garnison besucht, aus der Stadt fast gar nicht. Die Teuerung sei sehr groß, die Sterblichkeit hoch. - Madame Meinzer werde protegiert und herrsche. Madame Chodowiecky habe im Oberon gefallen, dürfe aber nicht die Fanchon und Armantine singen. Der Administrator Groddeck habe guten Willen und Ausdauer, aber er sei untergeordnet. Man sei sehr gespannt, was das Collegium Medicum in Königsberg auf die Anfrage des Königs, ob der König mit seinem Hoflager in Sicherheit den Aufenthalt in Königsberg nehmen könne, antworte. Das beweise, dass der König so bald nicht nach Berlin zurückkomme. - Die Lage der Schwester in Breslau sei unverändert schlecht. - G. wolle sich demnächst an die Bearbeitung von Stücken machen. I. möge ihm das kleine Lustspiel Die Theaterprobe und den neuen Jahrgang von I.s Theatertaschenbuch schicken.

An Daniel Schütte. Berlin, Ende 1807

Schwadtke habe hier noch Schulden und I. bitte um die Einsendung von 5 Pistolen.

An Christoph Sigismund Grüner. Danzig, 9. Dezember 1807. Mittwoch

I. könne Die Theaterprobe als Manuskript nicht abgeben. G.s Kunstprobe werde geprüft und dann honoriert. Demoiselle Quenzel sei I. von Herrn Langhans empfohlen worden. Politisch wisse man wenig, man lebe hier im Nebel, I. harre aus, so lange es möglich sei. G. solle Stücke bearbeiten und zuschicken. I. rate, dass die Schwester einen Vergleich aushandeln solle.

Von Auguste Caroline Ernestine Freiin von Goldstein. Berlin, 10. Dezember 1807. Donnerstag

G. frage, ob I. ihr Lustspiel Der todte Nebenbuhler gelesen habe. - G.s Tochter fühle sich untätig. Um ihre Stimme, die Haltung und den Anstand zu üben, könne sie doch Nebenrollen spielen. Durch den Abgang der Mademoiselle Mebus seien solche unbedeutende Rollen frei. - G. bitte um Freibillets.

Von Carl Ludwig Schwerin. Berlin, 15. Dezember 1807. Dienstag

S. habe vor einiger Zeit einen Monolog aus Egmont vor I. deklamiert, daraufhin habe ihn I. einem Vorspiel in einem Lustspiel eingeladen. Jedoch sei es zu diesem Vorspiel nicht gekommen, stattdessen habe man S. sagen lassen, I. werde seine Ansicht schriftlich darlegen. S. erwarte nun diese Beurteilung.

An Auguste Caroline Ernestine Freiin von Goldstein. Berlin, 22. Dezember 1807. Dienstag

G. möge sich mit Herrn Tschuke verabreden, von ihm werde G. erfahren, unter welchen Lasten I. erdrückt werde. I. wolle es mit der Tochter noch einmal versuchen, hoffe, dass sich ihre Haltung und Stimme durch Übung gebessert haben. Die Manuskripte von Die Glücksritter und Der Maskenball schicke I. zurück.

An Auguste Caroline Ernestine Freiin von Goldstein. Berlin, 22. Dezember 1807. Dienstag

I. habe G. bereits willigst gedient, mehr könne I. nicht tun und schicke die Manuskripte zurück.

Von Christoph Sigismund Grüner. Danzig, 22. Dezember 1807. Dienstag

G. danke für Is. Brief. G. sei krank und habe mit der in Danzig grassierenden Seuche zu kämpfen. Mademoiselle Chodowiecky gefalle sich nicht und sie gefalle nicht. Herr Gutkäs sei nicht übel, habe aber nicht gefallen. Er habe den Fehler begangen, eine Rolle des hier beliebten Herrn Cyliax zu spielen. Herr Schumacher sei als Octavius im Don Juan aufgetreten, man habe laut gelacht. Der Mann habe nie gespielt, das sehe man. Er habe aber eine gute Stimme. Als er den Sextus spielte, habe man gelacht, applaudiert und randaliert. Der Administrator habe die Schuld auf G. geschoben, weil G. den Mann mitgebracht habe. Man sage, was nütze eine schöne Stimme, wenn er nicht gehen und stehen könne. Weiterer Bericht über das Danziger Theater. - Zu einem Vergleich der Schwester mit dem Grafen sei es noch zu früh. Bei Braunes sei der erste Band von Beaumont und Fletcher herausgekommen. Der Übersetzer habe kein Theatertalent. Beide Stücke, die Seereise und Die Braut seien treffliche Stücke. G. habe auch Zulime von Voltaire angefangen. Aus dem Französischen habe G. Frauenspiegel bearbeitet. - Von Memel habe man nur Gerüchte über den Hof. - Von Adolph Schmidt aus Hamburg bekomme G. noch Geld, I. möge den Brief zur Post geben lassen. - Der Bankrott der Kölner Buchhandlung, wovon G. gerade Nachricht erhalten habe, bringe ihn um den Verdienst seiner Henriette von Detten.

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