Ifflands Archiv

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Übersicht der Korrespondenz im Jahr 1799

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Von Lagus. Berlin, 4. Oktober 1799. Freitag

L. bitte wegen einer ihm drohenden Klage seiner ehemaligen Haushälterin um 60 Reichstaler Vorschuss. I.s schon oft bewiesene Gewogenheit, lasse P. auch jetzt hoffen, die benötigten 60 Reichstaler zu bekommen. P. wolle monatlich 6 Reichstaler zurückzahlen.

Von C. Labes. Berlin, 4. Oktober 1799. Freitag

Da sich L. mit Herrn Unzelmann alle mögliche Mühe gegeben habe, ihm die Oper Mitternachtsstunde einzustudieren, sei er überzeugt, dass I. diese Stunden nicht unbelohnt lassen werde, zumal L. von seinem Gehalt nicht leben könne.

Von Cordemann. Berlin, 7. Oktober 1799. Montag

C. bittet, dass ihr Sohn eine Anstellung im Orchester des Königlichen Berliner Nationaltheaters erhalte. Ihr geschiedener Mann sei seit Jahren Musiker des Orchesters.

Von den Mitgliedern des Orchesters des Königlichen Berliner Nationaltheaters. Berlin, 7. Oktober 1799. Montag

Die Mitglieder des Orchesters fühlten sich durch die Anweisung, sich Billets (Freibillets) holen zu müssen, zurückgesetzt, weil diese Anweisung nicht alle, die zum Hause gehörten, betreffe. Die Mitglieder des Orchesters bäten um gleiche Rechte, so dass sich ihre Frauen selbst ein Billet ausfertigen könnten, um das Schauspiel besuchen zu können. Der Musikdirektor hätte diese Zurücksetzung übrigens gleich zurückweisen müssen. Sie seien mit dem Musikdirektor nicht zufrieden, der sie schlecht behandle und bei jedem Wortwechsel drohe, den betreffenden Musiker zu entlassen. Bei den Proben zum Stück Mitternachtsstunde, sei Weber ungehörig gewesen. Auch verlange der Musikdirektor bei jeder Krankheit ein Attest von einem Doktor. Es gebe aber keinen Doktor für das Orchester und einen Hausdoktor könne sich nicht jeder leisten.

Von Lagus. Berlin, 12. Oktober 1799. Samstag

Dank für die bewilligten 60 Reichstaler.

Von Kaspar Weiß. Wien, 16. Oktober 1799. Mittwoch

Das Singspiel Der travestirte Aeneas mache in Wien viel Glück. Es sei schon 27 Mal gespielt worden, auch die Logen und das Parterre Noble seien immer voll. W. schicke einen Zettel, damit sich I. eine Vorstellung von dem Stück machen könne. W. erwarte das Geld für das Stück Der Korsar aus Liebe.

Von Philipp Pregel. Berlin, 17. Oktober 1799. Donnerstag

Übereilung könne man verzeihen, Undankbarkeit jedoch nicht. Deshalb danke P. für I.s Hilfe in schwieriger Zeit, I. habe ohne Aufforderung P. einen Vorschuss erlassen. Jetzt habe P. durch Unbesonnenheit sein Einkommen und I. s Achtung verloren. P. sei es seinem Herzen schuldig, I. um Verzeihung zu bitten.

Von Leopold Friedrich Günther Goeckingk. Berlin, 17. Oktober 1799. Donnerstag

Herr Reinbeck, Sohn des ehemaligen Propstes, der bei einer öffentlichen Schule in St. Petersburg angestellt ist, habe ihm schon voriges Jahren durch Professor Wolke das beiliegende Schauspiel zugeschickt, um es von I. begutachten zu lassen. G. habe es vergessen, sei jetzt wieder daran erinnert worden. Prof. Wolke unterstütze Reinbeck sehr.

An Philipp Pregel. 18. Oktober 1799. Freitag

Auf das Schreiben P.s vom 17. Oktober gebe die Direktion folgende Antwort: Die Direktion handele gegenüber den ihrer Führung anvertrauten Mitgliedern nach reinem Pflichtbegriff, ohne von Dankgefühl oder Undank über die Grenzen ihres Pflichtgefühls geleitet zu werden. P. habe entschieden seinen Abschied gefordert, also kam die Direktion dieser Abschiedsforderung nach. Die Direktion nehme die Erklärung, welche P. sich selbst schuldig zu sein glaube mit Erkenntlichkeit auf, sowie der Unterzeichnete versichere, gegen P. keine persönliche Mißempfindung zu hegen.

Von Christian Philipp Homeyer. Berlin, 28. Oktober 1799. Montag

P. habe sich des Sohnes eines auswärtigen Freundes angenommen. Dieser junge Mann spiele Flöte und etwas Violine. Um mehr zu üben, bitte er, zuweilen im Orchester des Königlichen Nationaltheaters mitspielen zu können, wofür er nicht das mindeste verlange.

Von Reichel. Berlin, 3. November 1799. Donnerstag

Da R. die vacante Stelle des Musikus Pregel bis jetzt versehen habe und alles leiste, was man von einem ersten Violinisten fordern könne, kränke es ihn sehr, wenn jedesmal, wenn eine Operette gespielt werde, R. seinen Platz für den Kammermusikus Schick verändern müsse. Das mache R. in den Augen des ganzen Orchesters verächtlich. Außerdem bitte er um eine Gratifikation, da er wegen der Abwesenheit des Herrn Pregel seine Freiwochen nicht habe nutzen können.

An Reichel. Berlin, 4. November 1799. Montag

Es verstehe sich von selbst, dass R. zurücktrete, wenn ein Künstler, wie es der Königliche Kammermusikus Schick sei, das Orchester des Nationaltheaters unterstütze. Das sei R. der Anordnung und dem Talent des Herrn Schick schuldig. Sollte R. diese Selbstkenntnis nicht haben, müsse man Verfügungen gegen ihn treffen. Wegen der verlangten Gratifikation wolle I. bei Musikdirektor Weber einen Bericht anfordern.

Von Siegfried Gotthelf Koch. Wien, 6. November 1799. Mittwoch

Gestern sei die Partitur von Solimann und den Barmeciden abgegangen. Die Schwestern von Prag würden folgen. Bei der Partitur der Barmeciden liege ein Brief des Verfassers, auch habe K. Beilagen von Kotzebue und Opitz beigelegt. Brömels Die Glücklichen könne in Wien nicht gespielt werden, weil darin ein Minister vorkommen soll, der erst in Ungnade falle, dann wieder in Gnade komme. Das gehe in Wien nicht. K. will wissen, wie es mit dem TabletKrämerstehe, ob Kotzebue es angenommen und bezahlt habe. Sannens und Hannemann fragen täglich nach Antwort von I. Die Oper Camilla von Paër könne I. für 15 Dukaten haben. K. freue sich auf I.s Stück Die Künstler. K.s Frau sei schon seit drei Monaten krank. Grüße an I.s Frau.

Von C. Labes. Berlin, 7. November 1799. Donnerstag

L. erinnere an seine Bitte, worauf er noch keine Antwort erhalten habe. L. habe nun schon zwei Opern mit Herrn Unzelmann einstudiert. Wegen dieser Arbeit habe L. keine Stunden geben können.

Von Benedikt Josef Maria Koller. Regensburg, 7. November 1799. Donnerstag

K. schickt das Manuskript des Lustspiels Der Okulist und bittet um I.s Urteil.

Von Friedrich Eberhard Rambach. Berlin, 9. November 1799. Samstag

R. schickt den Reiherbusch. I. möge das Stück lieb haben und seine Fehler verbessern. R. habe versucht, I.s Bemerkungen zu berücksichtigen und einige Stellen geändert. Für die Rollen habe R. folgende Wünsche: Gouverneur – Iffland, Adjutant – Herr Schwadtke, Billy – Herr Mattausch, Xanko – Herr Fleck, Aditya – Madame Fleck, Maschun – Herr Bethmann. Kostüme und Dekorationen würden keine Probleme machen. Diese könne man aus den Aufführungen von Die Sonnenjungfrau und Rollas Tod nehmen. Aus dem Stück Graf von Essex könnten die Offiziere eingekleidet werden. Weitere Ausführungen über Kostüme. — Dank für das Honorar für Der Scheintodte und Nabob.

Von Samuel Gottlieb Bürde. Breslau, 9. November 1799. Samstag

B. schicke, weil sich seine Reise noch verzögere, die versprochene Bearbeitung der Alzire. B. habe den Ton des Ganzen verändert, er habe mehr Poesie des Stils hineingelegt, sonst würden die französischen Alexandriner mit dem Verlust des Reims zur Prosa herabgewürdigt. Außerdem habe er Zierrat und Auswüchse weggeschnitten. Im 4. und 5. Akt habe B. Veränderungen vorgenommen, jetzt seien diese Akte theatralischer. Auch habe B. das kritische Urteil seines Freundes Manso sorgfältig berücksichtigt. Voltaire habe Alzire zwei Vertraute gegeben, eine sei ausreichend. B. berichtet über weitere Veränderungen. – B. wolle das Stück gern sehen. Das Breslauer Theater habe viele Fatalitäten: Herr Scholz sei seit Monaten krank. Heute falle Das unterbrochene Opferfest aus, weil Madame Veltheim gestern in der Generalprobe erkrankt sei. Auch die tragische Donna, Madame Reinhard liege darnieder. B.s Kinder und Frau seien auch krank. Grüße an I.s Frau.

An C. Labes. Berlin, 12. November 1799. Dienstag

Die Direktion habe zehnt Thaler Gratifikation für L. angewiesen, ohne auf Einstudierungsgeld für Herrn Unzelmann sich anheischig zu machen, was sie nicht könne.

Von Jonas. Berlin, 16. November 1799. Samstag

Dankt für das Geschenk von 15 Talern.

Von Linke. Berlin, 16. November 1799. Montag

L. wolle I. wegen einer gewissen Angelegenheit sprechen. I.s Bediente hätten L. gesagt, dass I. nur zwischen 8:00 Uhr und 9:00 Uhr zu sprechen sei. L. bitte I., heute oder morgen eine spätere Stunde für ein Gespräch zu bestimmen, denn L.s Wohnung sei weit entfernt.

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