An Marianne Müller. Berlin, 13. Dezember 1797. Mittwoch
I. teilt ihr mit, dass bei
seinem Direktionsantritt
das Publikum und der Hof gegen sie eingenommen waren: Man
beschuldigte Sie geringer Aufmerksamkeit für dasselbe. Sie sei oft
krank gewesen. Sie sei so sehr
außer der Berechnung der vorigen Direktion gekommen, dass die
Schauspielerin Dem.
Schwachhofer engagiert worden sei. Er habe aber eine
vorteilhafte Meinung von ihr. Sein Bestreben sei es, sie
wieder in Nothwendigkeit und so in den Gesichtspunkt des Publikums zu
bringen. Sie könne aber jetzt kein weiteres Benefiz erhalten. Beim
verstorbenen König hätten sich H
Ambrosch, Mattausch, Hert, Labes, Reinwald, H und Mad. Eunike
, H Beschort gemeldet. Herr Kaselitz habe sich bei dem jetzigen König gemeldet. Er bedaure, so direkt mit
ihr sprechen zu müssen, fragt, ob sie keine Freunde habe, die offen mit ihr
sprechen. Sie müsse sich anstrengen. I. wünsche, dass sie in Zukunft auch in
Schauspielen auftrete, sie müsse sich um das Publikum bemühen. Von dem
Band der allgemeinen Meinung hingen die Zahlungen so
oft und fast allein ab.