Von Hermann Friedrich Rüthling. Berlin, nach April 1797
Beschort habe die Rolle gestern erhalten. R.
habe das Kompliment an die Schauspielerin Schick ausgerichtet. Die Einnahme sei groß und das Publikum
zufrieden gewesen. Wegen der Besetzung der Oper Hochzeit
des Figaro habe R. Anmerkungen: 1. ob Hübsch oder Franz den Grafen
Almaviva erhalte? In beiden Fällen müssten neue Kostüme gemacht werden, ein
Jagdkleid und ein Sonntagskleid, denn die von
Lippert würden ihnen nicht passen. 2. ob
der Page von Madame Müller oder Mademoiselle Hamel gespielt werden soll? 3.
Mll. Eigensazsei zum
Bärbchen bald zu groß, die älteste
Bessel sei geeignet. 4. könne das am Ende eingefügte
Ballett wegbleiben, nur im 3. Akt, da, wo der Graf den Brief liest, brauche man
zwei Figuranten und zwei Figurantinnen. Früher hätte man an dieser Stelle
ein Pas des quatre getanzt. Die Rolle, die Lippert ohne Wissen der Direktion an Franz gegeben habe, könne er von Franz zurückfordern. Er komme
gerade aus der Himburgischen
Buchhandlung, dort könne er das Lustspiel: die Zwillinge nicht bekommen. Herr
Fleck wolle für kommende Woche ein
Repertoire entwerfen. Gerade erfahre R., dass Hübsch mit seiner Rolle im Unterb.-Opferfest nicht rechtzeitig fertig werde. Soll er lieber
Lodoiska drucken lassen?
Er schlage auch Nina und
Raul von Crequi vor. In
diesem Zusammenhang Erwähnung der Herren Eunicke, Ambrosch und
Hübsch. - Nochmals zur Besetzung: Hochzeit des Figaro: Hübsch den Almaviva; Beschort den Figaro. Barbier von
Sevilla: Beschort den Almaviva;
Unzelmann den Figaro. Es sei gut, dass
sich Lippert
durch seine Wiener Flachsheit wenig Verehrer in Berlin erworben
habe.