An Bartolomeo Verona. Berlin, 26. März 1803. Samstag
I. habe über das Schreiben V.s mit größter Aufmerksamkeit nachgedacht. Was die
Sorgfalt der handwerklichen Arbeiten betreffe, habe I. mit Herrn Lanz gesprochen. Auch werde Herr Pauly und I. selbst darüber wachen. V. müsse nur
die Mängel sogleich anzeigen, damit sich die Fehler nicht häufen würden. In
Ansehung der Proben zur Dekoration zu dem
Stück Das Labyrinth solle V. jeden
Donnerstagvormittag I. bekannt geben, wann und wie lange er proben wolle, da
donnerstags das Repertoire zusammengestellt werde. I. werde auch bei den Proben
gegenwärtig sein, um mit eigenen Augen zu sehen, ob alles, was V. verlangt habe,
erfüllt worden sei. Was V.s Klagen über die Beleuchtung im Allgemeinen und besonders über die in dem Stück Die Geisterinsel sage, so gestehe I. offenherzig,
dass alle Künstler, die für das Theater arbeiten, über diesen Punkt unzufrieden
sind, dass I. es jedoch von V. in diesem Grade nicht erwartet hätte. I. räume
ein, dass die Beleuchtung des Nationaltheaters der des Großen Operntheaters
nachstehe, jedoch verfüge das Nationaltheater über geringere finanzielle Mittel.
Auch würden im Nationaltheater 362-mal im Jahr gespielt, während in der Oper nur
acht Vorstellungen gegeben würden. In der Oper habe man für die Platzierung der
Dekorationen neun Monate Zeit, hier aber nur immer wenige Stunden am Tag. V.
habe die Nachtdekoration im Stück Die
Geisterinsel nicht heller haben wollen. Die letzte Dekoration sei so
hell gewesen, dass I.s Augen geschmerzt hätten. I. wisse nicht, was man
verbessern könnte. - Da I. im Stück Das Labyrint
den Wunsch habe, V. in Betreff der Beleuchtung zu befriedigen, so möge V. 1.
einen Plan der Beleuchtung mit Herrn Pauly
bereden. 2. da fast beständig tiefes Theater sein werde, die
Feuergefahr berechnen. 3. wenn die Berechnung entworfen sei, wie, wo und auf
welche Weise beleuchtet werden solle, berechnen, ob die Zeit
ausreiche, bei den kurzen Verwandlungszwischenräumen Lampen hin- und
herzutragen. - V. möge Gerechtigkeit walten lassen. Während die Große Oper für
die Vorstellung von zwei Opern 30 000 Taler zur Verwendung habe, habe das
Nationaltheater nicht so viel für 93 Vorstellungen. - V. werde auf seinen Reisen
in Deutschland kein Theater nur halb so gut hinsichtlich der Beleuchtung
ausgestattet finden wie das Nationaltheater in Berlin, selbst das Theater in Wien, das 300 000 Taler zur Verfügung habe, sei nicht besser.
Bei der dritten Vorstellung der Geisterinsel sei vieles versäumt worden, bei der
gestrigen Vorstellung der Geisterinsel sei alles verbessert worden.