Berlin 1. Maertz 1805
| 1 Wenn die Leiche der höchstseligen Königin Frau Mutter Morgen oder am Sonntage Die Beisetzung fand am 4. März im Berliner Dom
statt. Vgl. die ausführliche Schilderung der Beerdigung in: HSZ, 5.3.1804.
[Schließen]beygesezt werden sollte; so kann das Theater am Montage Das Theater wurde am Dienstag, den 5. März,
wieder eröffnet
[Schließen]wieder eröfnet werden, weil es alsdann eine gantze Woche geschloßen gewesen ist und dies
eigentlich unter 8 Tage verstanden wird. Sollte aber die Beysetzung später
erfolgen, so muß das Theater wohl bis dahin daß diese geschehen geschloßen
bleiben. Heute kann ich über die Zeit der Beysetzung noch nichts bestimtes
sagen, wenn es gleich wahrscheinlich ist, daß solche spätestens den Sonntag
erfolgen wird. Daher werden Sie Morgen nichts in den öffentlichen Blättern
ankündigen können. Es ist ja aber wohl bis Montag Zeit, das Schauspiel durch
Anschlagezettel bekannt zu machen. Werden Sie die Wiedereröfnung nicht benutzen
um auch Zum Benefiz der Armen wurde am 5. März im
Nationaltheater ein Konzert gegeben. Das Konzert wurde in der HSZ, 5.3.1805 angekündigt. In der HSZ, 7.3.1804 findet sich eine Besprechung
der Aufführung: Die Wiedereröffnung der Bühne geschah Dienstags am 5ten
dieses auf eine feierliche und rührende Art. Durch das sämmtliche
Singpersonal und Orchester des Theaters wurde ein Trauerkonzert als
Funeral der Höchstseligen Königin Majestät vollzogen, wobei alle außeren
Anordnungen sehr zweckmäßig angelegt waren. Nicht nur die zur Musik
gehörigen Individuen, sondern das sämmtliche Personal des Theaters
erschien dabei. Das Orchester befand sich in der Mitte, auf beiden
Seiten und hinter ihm sah man Erhöhungen, in mehreren Reihen. Auf der
vorderen , der rechten Seite, standen sämmliche Damen, die Männer
gegenüber, Hr. D. Iffland an der Spitze. [...] Alles ohne Ausnahme trug
tiefe Trauer. Von den fünf Lüstern hingen lange Florfestons herab, und
die Dekoration schien das Innere eines Tempels zu bilden. Es brachte
einen allgemeingefühlten Eindruck hervor, als der Vorhang aufstieg [...]
Die Ouvertüre von Glucks
Alceste, durch ihren tragischen Styl hier
sehr passend, war das erste Musikstück. Ihr folgte das berühmte Requiem, über dessen Composition Mozart starb, und das Süßmayer vollendete. Den Beschluß machte
das Hallelujah aus dem Messias von
Händel. Sowohl die Solopartien, als die Chöre und das Orchester
zeichneten sich bei diesem Trauerkonzert sehr zu Ihrem Vortheil aus
[...]".
[Schließen]Ihr Scherflein zur Trauer beyzutragen
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